Bücher gegen den Markt

Edition AV ist seit 20 Jahren als libertärer Verlag im Geschäft

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Direkte Aktion 189 – Sep/Okt 2008

Musik von heute, Rebellion von morgen

Musik von heute, Rebellion von morgen

Editorial

Editorial

Dein Uterus ist Deutschland

Dein Uterus ist Deutschland

Kafkaeske Prozesse

Kafkaeske Prozesse

Keine Arbeit ohne Lohn!

Keine Arbeit ohne Lohn!

Impressionen vom Aktionstag

Impressionen vom Aktionstag

Kolumne Durruti

Kolumne Durruti

Prekäre Vorführung

Prekäre Vorführung

Catwalk

Catwalk

Liberale Rufe nach Vater Staat

Liberale Rufe nach Vater Staat

Gläserne Zeiten

Gläserne Zeiten

Global gegen Starbucks

Global gegen Starbucks

Struggle

Struggle

Randmeldungen

Randmeldungen

Geknechtetes Leben

Geknechtetes Leben

Der Sozialismus wird frei sein oder er wird nicht sein

Der Sozialismus wird frei sein oder er wird nicht sein

Hansen ist überall

Hansen ist überall

Zahlen, bitte!

Zahlen, bitte!

Solidarität und gegenseitige Hilfe

Solidarität und gegenseitige Hilfe

Kontrollierte Defensive

Kontrollierte Defensive

Rosa Pazos ermordet

Rosa Pazos ermordet

Bücher gegen den Markt

Bücher gegen den Markt

FAU-Ticker

FAU-Ticker

Wurzeln des Übels

Wurzeln des Übels

Der große Bruder schaut dich an

Der große Bruder schaut dich an

Flucht nach vorne

Flucht nach vorne

Kündigungsgrund: Gewerkschafterin

Kündigungsgrund: Gewerkschafterin

Das Kaffeeimperium schlägt zurück

Das Kaffeeimperium schlägt zurück

Als Verlag für Bücher aus der libertären Szene und als Basis eigener bibliophiler Buchausgaben gründeten zwei Männer vor 20 Jahren den Verlag „Edition AV“. Damals nannte die zweiköpfige anarchistische Künstlergruppe ihr Projekt noch „Edition Avantgarde 88“, wobei sich die 88 auf das Gründungsjahr bezog. Erst später wurde das Zahlenkürzel gestrichen, als es in der Neonaziszene als Ersatz für den deutschen Gruß aufkam. Gegründet wurde der Verlag in Frankfurt am Main, 2005 zog es die Macher nach Lich – schon zwei Jahre zuvor wurde das Team von einer Frau verstärkt.

Ziel war es immer, Bücher gegen den Markt zu veröffentlichen. Der Verlag will Bücher machen, die wichtig sind, weil sie sich an eine politisch-orientierte Szene richten. Und natürlich auch, weil es einfach Spaß macht, Bücher zu machen. „Das war damals unser Ziel und ist es auch heute noch“, berichten die Verleger. „Obwohl es uns keiner zugetraut hat, hat der Verlag überlebt und mit 16 Büchern im Jahr und über 100 Novitäten ein relativ festes Standbein bekommen.“

Vor der Verlagsgründung stand ein Ideal: das Leben ohne Chef und Staat. Edition AV komme dem schon sehr nahe, sagen die Gründer. „Sowohl MitarbeiterInnen als auch AutorInnen arbeiten und publizieren gemeinsam und können mitbestimmen.“

Haben kleine Verlage überhaupt eine Chance – gerade in einer Zeit der Medienkonzentration, wo sich immer mehr Verlage zusammenschließen und den Markt mit billigen Produktionen überschwemmen? „Wir haben eine Nische entdeckt und uns behaupten können“, lautet die Antwort. „Gerade unsere unkonventionelle Art, Entscheidungen zu treffen und nicht immer Bücher nach dem Wirtschaftlichkeitsprinzip zu publizieren, hat uns eine Beweglichkeit gegeben, mit der die Großen nicht konkurrieren können.“ Das sei auch der Grund, weshalb in der Edition AV neben klassischen linken Themen auch Romane und Lyrik ein Zuhause gefunden haben.

Trotz der Hilfe von unabhängigen Buchläden, autonomen Projekten und den Organisatoren diverser Büchertische ist die wirtschaftliche Situation für unabhängige Verlage und Buchhändler nicht gerade leicht. Die Leute von Edition AV gestehen ein: „Die Marktkonzentration der Konzerne gräbt uns immer weiter das Wasser ab.“ Trotz enormer Anstregung ist es schwer, als Verlag zu überleben. „Außer unserem persönlichen Engagement haben wir der Eintönigkeit im Literaturbetrieb nicht viel entgegenzusetzen.“

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