Werbeveranstaltungen mit Anwesenheitspflicht

Jobmessen etabilieren sich bundesweit

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Direkte Aktion 191 – Januar/Februar 2009

Die Realisierung der Freiheit steht obenan auf der Tagesordnung

Die Realisierung der Freiheit steht obenan auf der Tagesordnung

Einfach mal die Freundschaft gekündigt…

Einfach mal die Freundschaft gekündigt…

Editorial

Editorial

Der große Bruder schaut dich an

Der große Bruder schaut dich an

Zeilen gegen die Gegenwart

Zeilen gegen die Gegenwart

„Was mich interessiert, ist das Feuer, nicht die Asche“

„Was mich interessiert, ist das Feuer, nicht die Asche“

GNBZ ist keine Gewerkschaft

GNBZ ist keine Gewerkschaft

Keine Arbeit ohne Lohn!

Keine Arbeit ohne Lohn!

Kolumne Durruti

Kolumne Durruti

Eine machtvolle Synthese

Eine machtvolle Synthese

Fleischwerdung einer Ideologie

Fleischwerdung einer Ideologie

„Eure Krise zahlen wir nicht…“

„Eure Krise zahlen wir nicht…“

Catwalk

Catwalk

Come in and burn out

Come in and burn out

„Wir sind hier, wir sind laut…!”

„Wir sind hier, wir sind laut…!”

Schweden: Brandanschläge auf SAC-Mitglieder und libertäres Zentrum

Schweden: Brandanschläge auf SAC-Mitglieder und libertäres Zentrum

Katalysator sozialrevolutionärer Prozesse

Katalysator sozialrevolutionärer Prozesse

„Musik ist ein revolutionäres Moment“

„Musik ist ein revolutionäres Moment“

Forum der Ausgebeuteten

Forum der Ausgebeuteten

Fauler Fisch am Telefon

Fauler Fisch am Telefon

Frankreich: Repression gegen CNT-PTT bricht nicht ab

Frankreich: Repression gegen CNT-PTT bricht nicht ab

Michail Bakunin – Philosoph(ie) der Tat, Revolutionär der Tat

Michail Bakunin – Philosoph(ie) der Tat, Revolutionär der Tat

Arbeitskampf statt Austern

Arbeitskampf statt Austern

54 Tage Streik für ein Minimum an Würde

54 Tage Streik für ein Minimum an Würde

Struggle

Struggle

Das Elend der Leiharbeit

Das Elend der Leiharbeit

Auf die Straße statt vor die Glotze

Auf die Straße statt vor die Glotze

Zahlen, bitte!

Zahlen, bitte!

Kettenhunde des Jobcenters

Kettenhunde des Jobcenters

RWE-Unfall nach wie vor unaufgeklärt

RWE-Unfall nach wie vor unaufgeklärt

FAU-Ticker

FAU-Ticker

Die Gewerkschaft als Personalchef

Die Gewerkschaft als Personalchef

Totschlag-Klage gegen Manager

Totschlag-Klage gegen Manager

„…weil jeder radikale Gestus längst Popcorn ist“

„…weil jeder radikale Gestus längst Popcorn ist“

„Die Idee, selbst zu entscheiden, bringt die Leute zu uns“

„Die Idee, selbst zu entscheiden, bringt die Leute zu uns“

Werbeveranstaltungen mit Anwesenheitspflicht

Werbeveranstaltungen mit Anwesenheitspflicht

Europaparlament stoppt 65-Stunden-Woche

Europaparlament stoppt 65-Stunden-Woche

Buchstäblich stempeln gehen mussten mehrere tausend ALG-II-EmpfängerInnen am 28. Oktober 2007 in Münster. Die Einladung zur Jobmesse war kein freundliches Angebot, sondern kam mit Sanktionsandrohung daher. Am Eingang den Schrieb abstempeln lassen, eine Runde durch die Halle voller Stände mit Gratiskugelschreibern, Hochglanzbroschürchen und riesigen Fotos junger, gesunder, glücklich drein blickender Menschen in Firmenuniform – für die meisten war’s das auch schon. Aussteller waren fast ausschließlich Leiharbeitsfirmen und Callcenter. Ein junger Mann führte diesen seine Ware in klassischer Sklavenhändlermanier vor, bis der Sicherheitsdienst ihm einen Weg vor die Tür bahnte, wo auch FAU, IG Metall und Chefduzen mit Informationen aufwarten durften.

Die Vorteile solcher wiederkehrender Pflichttermine liegen schon unter Effizienzgesichtspunkten auf der Hand: Die Aussteller bekommen das Arbeitskräfteangebot gleich en bloc vorgeführt. Diejenigen, die wirklich händeringend Arbeit für sechs bis acht Euro suchen, werden sich schon bemerkbar machen. Für Arbeitsagenturen bietet so ein Zählappell eine prima Gelegenheit, Sanktionen gleich reihenweise verhängen zu können. Nicht zuletzt sind Jobmessen Propagandaveranstaltungen: Die Leihschufterei kommt als sich für jeden und jede bietende Chance auf „Wiedereinstieg“ in den vorgeführten, gesellschaftlichen Normalzustand „Arbeit“ daher. Die Masche, Drecksjobs mittels Werbeveranstaltung anzupreisen, macht mittlerweile Schule. So präsentiert sich auch die Bundeswehr bei Veranstaltungen der ARGEn und sogar auf dem münsterschen Domplatz – mit Kapelle, Kinderbelustigung und Karriereberatung.

Die FAU sollte und wird auf Jobmessen weiterhin Präsenz zeigen. Diese wiederum bietet gute Bedingungen, deutlich wahrnehmbar aufzutreten. Die Aussteller sind darauf bedacht, sich in gutes Licht zu setzen und eine „schöne neue Arbeitswelt“ vorzuführen. Ein rabiates Auftreten von Sicherheitsdiensten und Polizei gegen eventuelle kritische BesucherInnen passt hierzu genauso wenig wie der Eindruck, Gewerkschaftspräsenz unterbinden zu wollen – so unerwünscht sie auch sein dürfte.

Direkte Aktion 191 – Januar/Februar 2009

„Die Idee, selbst zu entscheiden, bringt die Leute zu uns“ Europaparlament stoppt 65-Stunden-Woche

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