Musikalische Neuinterpretation

Interview mit Frank Spilker, Sänger der Hamburger Band „Die Sterne“

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Direkte Aktion 198 – März/April 2010

Editorial

Musikalische Neuinterpretation

Selbsterforscht

Selbsterforscht

Der große Bruder schaut dich an

Eine Menge Holz

Eine Menge Holz

Déjà-vu im Arbeitskampf

Déjà-vu im Arbeitskampf

Keine Arbeit ohne Lohn!

Keine Arbeit ohne Lohn!

Union Dynamite

Sind wir nicht alle ein bisschen Tabak?

Sind wir nicht alle ein bisschen Tabak?

„Denen muss in den Arsch getreten werden!“

Kolumne Durruti

Kolumne Durruti

Big Sister is watching you

Ohne Substanz

Ohne Substanz

Vom Widerstand zur Revolution

Mindestlohn-Debatte: Eile mit Weile

Mindestlohn-Debatte: Eile mit Weile

Catwalk

British Airways versucht, Streik zu verhindern

British Airways versucht, Streik zu verhindern

Impressionen der Solidarität

Das Selbstbewusstsein aller Réfractaires

Das Selbstbewusstsein aller Réfractaires

„Die Gewerkschaft hat uns ein würdiges Leben ermöglicht“

100 Jahre in den Archiven

§§§-Dschungel

Andere Länder, andere Sitten

Chefverseucht

Chefverseucht

Einfach brillant

Kampflos zum Tarifabschluss

Kampflos zum Tarifabschluss

Beißend echt

Pessimistische Texte in der Revolte

Der „Sturm“ der Karlsruher Richter

Der „Sturm“ der Karlsruher Richter

Opposition in der Sesselgewerkschaft

Vier Kreuze pro Minute

DGB und CGB kämpfen um Leiharbeit

DGB und CGB kämpfen um Leiharbeit

FAU-Ticker

FAU-Ticker

Die Sklaverei unserer Zeit

„Ein Freund derjenigen, die auf der Suche nach Alternativen sind“

(Noch) keine Haft für FAU-Sekretäre

(Noch) keine Haft für FAU-Sekretäre

Wunsch- und Alptraum nah beieinander

Wunsch- und Alptraum nah beieinander

Belgrade 6 vorläufig frei!

Ein Dorn im Auge

„Sich fügen heißt lügen“

Frank Spilker, Sänger der Hamburger Band "Die Sterne"Du hast für die „Erich-Mühsam-Abende“ mit Harry Rowohlt und Thomas Ebermann Lieder und Gedichte von Erich Mühsam musikalisch neu interpretiert. Was hat Dich an seiner Person und an seinem Werk interessiert?

Frank Spilker: Erich Mühsam ist einer von uns. Ein anarchistischer, manchmal unklarer Geist, der schriftstellernd in der Berliner Bohème der 1910er Jahre herumschwirrt und später in der Vossischen Zeitung alles sehr genau beschreibt. Diese Berichte, die „unpolitischen Erinnerungen“ sind eigentlich die Hauptquelle des Abends und es ist erstaunlich, wie oft sich hier wirklich auffällige Parallelen zu Phänomenen unserer Zeit finden. Dadurch wächst einem Erich Mühsam im Laufe des Abends immer mehr ans Herz. Die existierenden Vertonungen von Mühsam-Texten lassen diese immer sehr verstaubt klingen. Dadurch, dass man plötzlich einen Text der 20er Jahre im Gewand einer 70er-Jahre-Disconummer vorträgt, ergibt sich oft auch eine überraschende Vertrautheit.

Inwiefern hältst Du die Denkansätze von Erich Mühsam heute noch für zeitgemäß?

Frank Spilker: Bei unserem Abend geht es gar nicht so sehr darum, den Menschen Mühsam und sein Verhalten zu bewerten. Ihn also entweder als Vorbild zu überhöhen oder seine Fehler, die teilweise ja auch offen daliegen, zu brandmarken. Was passiert, ist, dass dieser Mensch mit all seinen Vorzügen und Schwächen einem so verteufelt nahe kommt und damit auch die Zeit, in der er gelebt hat. Eine grausame Zeit des Sterbens und der Verrohung. Wie man sich treu bleibt, kann man jedenfalls eher von ihm lernen als wie man durchkommt; denn das hat er nicht geschafft.

Direkte Aktion 198 – März/April 2010

Editorial Selbsterforscht

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