Kolumne Durruti

This entry is part 11 of 40 in the series Direkte Aktion 198 – März/April 2010 Direkte Aktion 198 – März/April 2010 Editorial Musikalische Neuinterpretation Selbsterforscht Der große Bruder schaut dich an Eine Menge Holz Déjà-vu im Arbeitskampf Keine Arbeit ohne Lohn! Union Dynamite Sind wir nicht alle ein bisschen Tabak? „Denen muss in den…

This entry is part 11 of 40 in the series Direkte Aktion 198 – März/April 2010

Direkte Aktion 198 – März/April 2010

Editorial

Musikalische Neuinterpretation

Selbsterforscht

Selbsterforscht

Der große Bruder schaut dich an

Eine Menge Holz

Eine Menge Holz

Déjà-vu im Arbeitskampf

Déjà-vu im Arbeitskampf

Keine Arbeit ohne Lohn!

Keine Arbeit ohne Lohn!

Union Dynamite

Sind wir nicht alle ein bisschen Tabak?

Sind wir nicht alle ein bisschen Tabak?

„Denen muss in den Arsch getreten werden!“

Kolumne Durruti

Kolumne Durruti

Big Sister is watching you

Ohne Substanz

Ohne Substanz

Vom Widerstand zur Revolution

Mindestlohn-Debatte: Eile mit Weile

Mindestlohn-Debatte: Eile mit Weile

Catwalk

British Airways versucht, Streik zu verhindern

British Airways versucht, Streik zu verhindern

Impressionen der Solidarität

Das Selbstbewusstsein aller Réfractaires

Das Selbstbewusstsein aller Réfractaires

„Die Gewerkschaft hat uns ein würdiges Leben ermöglicht“

100 Jahre in den Archiven

§§§-Dschungel

Andere Länder, andere Sitten

Chefverseucht

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Einfach brillant

Kampflos zum Tarifabschluss

Kampflos zum Tarifabschluss

Beißend echt

Pessimistische Texte in der Revolte

Der „Sturm“ der Karlsruher Richter

Der „Sturm“ der Karlsruher Richter

Opposition in der Sesselgewerkschaft

Vier Kreuze pro Minute

DGB und CGB kämpfen um Leiharbeit

DGB und CGB kämpfen um Leiharbeit

FAU-Ticker

FAU-Ticker

Die Sklaverei unserer Zeit

„Ein Freund derjenigen, die auf der Suche nach Alternativen sind“

(Noch) keine Haft für FAU-Sekretäre

(Noch) keine Haft für FAU-Sekretäre

Wunsch- und Alptraum nah beieinander

Wunsch- und Alptraum nah beieinander

Belgrade 6 vorläufig frei!

Ein Dorn im Auge

„Sich fügen heißt lügen“

kolumne_durruti_cs.jpgGar nicht so weit entfernt, aber zwischen hohen Bergen gut versteckt, liegt ein kleines Land, in dem putzige Gesellen wohnen: die Schwümpfe. Normalerweise sind die Schwümpfe freundliche und hilfsbereite Wesen, weswegen man ihnen auch erlaubt, auf den Papst aufzupassen. Nun ist das Schwumpfland nicht gerade reich gesegnet mit Bodenschätzen oder auch nur flachen Böden, auf denen man Schwumpfbeeren anbauen könnte. Und so mussten sich die Schwümpfe immer wieder etwas neues einfallen lassen, um ihren Lebensunterhalt zu beschwumpfen.

Früher, als gegenseitiges Schädeleinschlagen noch zum allgemeinen diplomatischen Repertoire gehörte, vermieteten die Schwümpfe sich selbst mit großem Erfolg als professionelle Schädeleinschläger (wahrscheinlich ist, entgegen der öffentlichen Meinung, dies das älteste Gewerbe der Welt). Später erkannten die possierlichen Kerlchen, dass Berge zwischen zwei Ländern Passstraßen notwendig machen, und verschrieben sich der gemäßigten Wegelagerei. Als auch dies aus der Mode kam, verlegte sich der moderne Schwumpf auf eine moderne Tätigkeit: Schwumpfen.

Wie man schwumpft, fragt ihr? Ganz einfach. Man wartet, bis jemand anderes eine Menge Schwumpfbeeren gesammelt, ersöldnert oder erwegelagert hat, und verspricht ihm, darauf aufzupassen. Dann stellt man ihm eine Quittung aus, wirft die Schwumpfbeeren in einen Schwumpfbeerentresor und, ganz wichtig: verrät niemandem, aber wirklich absolut niemandem – psst, das ist unser Geheimnis! –, wie viele Beeren in dem Tresor sind und wem sie gehören. Das machen die Schwümpfe so gut, dass mittlerweile allerlei nichtschwümpfiges Gezücht mit Säcken voller Schwumpfbeeren ins Schwumpfland kommt, um die Schwümpfe darauf aufpassen zu lassen. Schwumpfbeeren schwumpfende Schwümpfe sind ein globaler Gassenfeger. Außer in Libyen. Aber da will ja auch kein Schwumpf hin.

Seit einiger Zeit herrscht jedoch im Schwumpfland ganz und gar unschwumpfige Aufregung. Es trug sich nämlich zu, dass ein Schwumpf – und viele Schwümpfe hatten das bislang für unmöglich gehalten – die alleroberste und schwumpfigste Regel des Schwumpfbeerenschwumpfens gebrochen hatte. Für eine Handvoll Schwumpfbeeren wollte er dem Erstbesten verraten, wer in welchem Tresor wie viele Beeren eingelagert hatte. Eine Ungeheuerlichkeit! Es ist nämlich so: Wer ein ordentlicher Schwumpf ist, fragt normalerweise nicht, woher die Schwumpfbeeren kommen, die er eingeschwumpft hat. Auf diese Weise wird sich wohl niemand wundern, wenn ein Gutteil davon andernorts vermisst wird. Denn wer etwas vermisst, will es meist gerne wieder haben.

So ist es nun der Fall, dass man rings ums Schwumpfenland auf ganz und gar unschwumpfige Dokumente verweist, die den Aufenthaltsort einer Menge schwer vermisster Schwumpfbeeren verraten sollen. Mehr noch, man verlangt vom Polizeischwumpf dringend Unterstützung. „Ganz und gar unschwumpfig“, meint die Justizschwumpfine Widmer-Schlumpf, „das geht gar keinen Nichtschwumpf nichts an.“ Und die gelben Liberaloschwümpfe sehen das so: „Wenn einer aus Versehen irgendwie vergisst, dass die Schwumpfbeeren gar nicht ihm gehören, kann das wohl kaum ein schwumpfiger Fall für die Schwumpfpolizei sein. Schon gar nicht, wenn so ein Unschwumpf die oberste Schwumpfenregel bricht!“

Da wiederum ist sich die Justizschwumpfine nicht mehr ganz so sicher und meint, das versehentliche Besitzen vermisster Schwumpfbeeren könnte schon ein Fall für die Schwumpfpolizei sein. Nur, dass die Nichtschwümpfe versehentlich höchstschwumpfige Schwumpfinformation besitzen, kann ja nun auch wieder kein Grund sein, dass die Schwumpfpolizei versehentliche oder sogar vorsätzliche Besitzer vermisster Schwumpfbeeren einschwumpft. Schwumpfige Situation, oder was meint ihr?

Direkte Aktion 198 – März/April 2010

„Denen muss in den Arsch getreten werden!“ Big Sister is watching you

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