Nachruf auf einen Genossen

Am 14. Mai 2010 starb unser Freund und Genosse Christoph Joemann im Alter von 46 Jahren.

This entry is part 11 of 31 in the series Direkte Aktion 200 – Juli/August 2010

Direkte Aktion 200 – Juli/August 2010

200 Jahre DA!

Wohlstand durch Verzicht?

Editorial

Sprechstunde bei Dr. Haller

30 Jahre Asphaltkultur!

Emmely darf wieder an die Kasse

Der Aufstand, der kommt

Der Aufstand, der kommt

Hosen runter!

Hosen runter!

Kolumne Durruti

Zeitung gegen Ausbeutung

Catwalk

Nachruf auf einen Genossen

Feldzug durch die Klassenzimmer

Feldzug durch die Klassenzimmer

Bürojob

Auf der Suche nach der Direkten Aktion in Kunst und Kultur

Weitere Meldungen

Weitere Meldungen

Unheilige Allianz

Schwitzbude im Norden

Schwitzbude im Norden

Den Bossen auf die Finger geschaut

Struggle

Struggle

Immer auf die Kleinen

Immer auf die Kleinen

Die Verformung der Gewerkschaften

Vom Tellerwäscher zum Revolutionär

Bitte nicht stören!

Bitte nicht stören!

Babylon offline

Babylon offline

Die Gewerkschaft, die ist da!

„Es gibt kein Vertrauen“

„Es gibt kein Vertrauen“

FAU-Ticker

FAU-Ticker

Illegale Spekulationsobjekte

Das Patentrezept

Das Patentrezept

Im blauen Morgenrot

Im blauen Morgenrot

IMG_3391.JPG Christoph war seit 2005 Mitglied der FAU Münsterland, der libertären Bewegung in Münster aber schon weit länger verbunden. Als selbstständiger Bildjournalist kam er in eine FAU-Gruppe, die fast ausschließlich aus StudentInnen bestand. Von seiner Berufung als Fotograf profitierten regelmäßig auch die DA und die Graswurzelrevolution, beispielsweise als er sich bei einem Naziaufmarsch in Münster in die Höhle des Löwen begab.

Als „freier“ Mitarbeiter des WAZ-Konzerns hatte er mit der zunehmenden Prekarisierung seines Berufes zu kämpfen. Den Lebensunterhalt zu verdienen, wurde immer schwerer: Statt seine Bilder gegen Honorar verschiedenen Zeitungen zur Verfügung stellen zu können, wurde er nun tageweise „gebucht“, und alle dabei entstandenen Bilder wurden zum Eigentum des WAZ-Konzerns. Mit dem pauschalen Tageshonorar, der Schließung kleinerer Lokalredaktionen und den immer längeren Fahrtwegen zu den Fototerminen erhöhte sich der Arbeitsdruck immens.

Christoph hat im vergangenen Jahr begonnen, seine KollegInnen im Ruhrgebiet zu vernetzen. Nach schleppendem Beginn entwickelte eine breiter gestreute Einladung „voll die Sprengkraft“, wie er in einer Mail mitteilte: über 15 KollegInnen kamen zum Treffen. Doch die zunehmende Arbeitsbelastung führte dazu, dass wir Christoph nun seltener sahen, weil er bis in die Nacht arbeiten musste. Wir gehen davon aus, dass dieser Stress auch dazu beitrug, dass ein längerer Klinikaufenthalt notwendig wurde. Am 14. Mai entschied sich Christoph, diese Welt endgültig zu verlassen. In unsere Trauer mischt sich Wut – Wut auf Verhältnisse, die das Leben nicht mehr lebenswert machen.

FAU Münsterland

Direkte Aktion 200 – Juli/August 2010

Catwalk Feldzug durch die Klassenzimmer

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert