Anti-Atom ist relativ

Ein Kommentar von Hanna Poddig

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Direkte Aktion 202 – Nov/Dez 2010

Arbeitsplätze schaffen – mit Waffen

Editorial

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Der große Bruder schaut dich an

Aufruhr im Cineasten-Tempel

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Revolutionäre Massenentlassung

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Kolumne Durruti

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Höhere Erbschaftssteuer für Homosexuelle gekippt

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Frankreich: CNT nicht verfassungsfeindlich

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Polizeigewalt in Stuttgart

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Anti-Atom ist relativ

Vom Konkurrenten zum Kollegen

Vom Millionenheim zum Plastikzelt

„Unliebsame Elemente“

Struggle

Prekär, prekärer, Portugal

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Teurer Atomstrom

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Dancefloor statt Standort

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§§§-Dschungel

Wortarbeit in der Krise

Anonym auf Jobsuche

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FAU-Ticker

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Leck mich am Hartz!

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Meldungen aus der FAU

Transformationsstudien

Finger weg vom Streikrecht!

EU: Reihen werden geschlossen

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Eigenbrötler und Individualist

Die Erlösung der Parias?

Die Erlösung der Parias?

Ein Kommentar von Hanna Poddig (gezeichnet von Findus)Mitten in der Nacht und hinter geschlossenen Türen vereinbart die Regierung mit den Atomkonzernen einen Deal, der kaum besser hätte ausfallen können für die AKW-Betreiber. Die Laufzeiten sollen verlängert und keines der Kraftwerke vom Netz genommen werden.

Dezentrale Aktionen, Großdemos im letzten und in diesem Jahr und etwa 100.000 Leute, die erst kürzlich in Berlin demonstriert haben gegen den Pro-Atom-Kurs der Bundesregierung prägen das Bild. Was sie fordern? Sofortausstieg? Laufzeitverlängerungen verhindern? Manche meinen, es sei nicht wichtig, schließlich wollen „wir“ doch „alle das gleiche“ und sind entrüstet, sauer und dagegen.

Das Bild ist geprägt von einem Fahnenmeer von SPD und Grünen. Die demonstrieren gegen schwarz-gelb und für rot-grün und für die Rettung des vermeintlich perfekten Atomkonsens’. Herr Gabriel gibt sich als Straßen-Anti-Atom-Kämpfer und es scheint sich kaum noch jemand dafür zu interessieren, dass im damaligen Atomkonsens der reibungslose Betrieb der Atomanlagen und massive Steuervorteile für AKW festgelegt wurden.

Trittin flirtet mit den Kameras und es scheint vergessen, dass sich die Grünen nach dem vereinbarten Konsens-Nonsens explizit gegen Proteste ausgesprochen hatten.  Dieses Jahr im November werden sie wie selbstverständlich wieder bei den Protesten gegen die Castortransporte dabei sein. Wie gruselig, dass sich die Mitverursachenden der jetzigen Situation nun also wieder als Lösung aufspielen. Wenige Tage später nach der Großdemo in Berlin vergeht Trittin zumindest kurzzeitig das Lachen, als er auf einer Podiumsdiskussion zum Thema „Ideale vs. Realpolitik“ mit einer Torte beworfen wird. Vielleicht war es das Kompromissangebot eines autonomen Anti-Atom-Kämpfers an die grüne Partei?

Die Initiative „ausgestrahlt“ rief 2010 zum Jahr der Anti-Atom-Bewegung aus und behauptet nun sogar, in diesem Herbst sei ein entschiedenes Zeichen gegen Atomkraft wichtiger denn je. Alles scheint immer neue Rekorde zu brauchen, um wahrgenommen zu werden – auch absurd. Für die sofortige Stilllegung aller sowohl rot-grünen als auch schwarz-gelben Atomanlagen!

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