Putzen im Akkord

Die SAC wehrt sich gegen die zunehmende Arbeitsbelastung in einer schwedischen Uni-Klinik

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Direkte Aktion 203 – Jan/Feb 2011

Ein ehrbarer Beruf?

Ein ehrbarer Beruf?

Editorial

Editorial

Der große Bruder schaut dich an

Putzen im Akkord

Euro-Krise: Austritte vorprogrammiert?

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Libertärer Austausch im Zeichen der Repression

Kolumne Durruti

Salzstock Asse

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Catwalk

Fast Food Union

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Willkommen in der Mitte!

„Alle Komparsen auf Anfang“

Sex Works

Das härteste Gewerbe der Welt

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Die sind doch krank!

Europäischer Gerichtshof: 48 Stunden und ein Haken

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Noch nicht K.O.

Auf die zehn

Berlin und das Ringen um die eigene Geschichte

Prekär bis in den Tod

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Es geht um Definitionsmacht

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Meldungen aus der IAA

§§§-Dschungel

Nichts um viel Lärm

Struggle

Der rote Faden

Bandwurm im Portemonnaie

Ein Job wie jeder andere auch?

Zahlen, bitte!

Gentryfikacji

Ein roter Rettungsschirm

Nachkriegsprostitution – damit das Militär befriedigt wurde

Rubrik: Leiharbeit abschaffen!

Tellerwäscher wehrt sich

Tellerwäscher wehrt sich

FAU-Ticker

FAU-Ticker

Militärische Rohstoffsicherung

Ohne Hüllen, ohne Boss

Meldungen aus der FAU

Mangel oder Überfluss?

Mangel oder Überfluss?

Wie ein Pascha?

Wie ein Pascha?

wischmob.jpgGenau 36 Sekunden haben die Reinigungskräfte in der Uni-Klinik Lund (USIL) Zeit, um eine Toilette zu säubern. Um Missstände wie diese zu beseitigen, trat Anfang November die dortige Betriebsgruppe der syndikalistischen SAC in den Arbeitskampf. Das Ziel ist eine 40-prozentige Abminderung der Arbeitsbelastung. Bereits seit fünf Jahren ist die Betriebsgruppe aktiv, um die Arbeitsbedingungen beim Subunternehmen ISS zu verbessern. Mit Kurzstreiks (drei Stunden, zweimal in der Woche) will man diesmal den Arbeitgeber unter Druck setzen.

„Wenn es so weiterginge, würde das Risiko für die Reinigungskräfte, Patienten und das Pflegepersonal steigen, krank zu werden“, so Adrian Kilje, Sekretär der USIL-SAC. „Wir streiken, weil es der ISS egal ist, was wir zu sagen haben. Sie kehren buchstäblich die Probleme unter den Teppich“. Dass es möglich ist, die Arbeitsbelastung zu verringern, hält die USIL-SAC für selbstverständlich: „Ein multinationaler Konzern mit Milliardengewinnen kann sich das leisten. Wenn sie meinen, das Geld nicht zu haben, müssen sie ihre Prioritäten neu setzen“, erklärte Kilje weiter. Die SAC schlug dabei vor, lieber bei den Gehältern der Bosse und bei der Gewinnausschüttung an die Eigner zu sparen.

Nach zwei Wochen Streik reagierte der Arbeitgeber, indem er Kilje, den Sekretär der Betriebsgruppe, zwangsversetzte. Als Vorwand diente die Behauptung, er habe sein Arbeitspensum nicht erfüllt. „Mit dieser Machtdemonstration wollte das Unternehmen die Kritik an der Arbeitsbelastung unterbinden und die Putzkräfte zum Schweigen bringen. Das ist ein klarer Verstoß gegen das Koalitions- und Streikrecht in Schweden“, erklärte dazu Fredrik Nilsson, Gewerkschaftsorganisator der SAC-Ortsgruppe in Malmö, die aus Solidarität mit Kilje Streikdrohungen an andere regionale Betriebe mit ISS-Aufträgen versendete. Nachdem schließlich in ganz Schweden ähnliche Warnungen und Protestschreiben eingingen, sah sich ISS gezwungen, die Versetzung Kiljes zurückzunehmen.

Stattdessen bot man Kilje eine Abfindung in Höhe von 15 Monatsgehältern an, wenn er freiwillig gehen würde. Der aber ließ sich nicht kaufen: „Soll ich etwa meine Kollegen enttäuschen, die Betriebsgruppe, meine Gewerkschaft? SAC-Mitglieder verkaufen sich nicht. Nie.“ Die Betriebsgruppe steht somit immer noch zusammen, und der Arbeitskampf ist noch nicht zu Ende. Gezeigt hat sich aber erneut, dass Streiks und moderne Protestmethoden sich gut ergänzen.

Wie ihr die SAC unterstützen könnt, erfahrt ihr auf http://www.fau.org/artikel/art_101123-185255

 

Direkte Aktion 203 – Jan/Feb 2011

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