Ans Tageslicht

Streiks der schwedischen SAC bei der Stockholmer U-Bahn

This entry is part 34 of 39 in the series Direkte Aktion 205 – Mai/Juni 2011

Direkte Aktion 205 – Mai/Juni 2011

Vom Ich zum Wir mal anders

Portugal: Bewegung gegen „Krisenbewältigung“

Portugal: Bewegung gegen „Krisenbewältigung“

Editorial

Editorial

Soziales Beben im Mittleren Westen

Der große Bruder schaut dich an

Der grüne Hype

Fukushima: Nuklearer Massenmord!

Fukushima: Nuklearer Massenmord!

Verdumptes Europa

Kolumne Durruti

Catwalk

Meldungen aus der IAA

Meldungen aus der IAA

Gedicht: Ralf Burnicki – Countdown

Industriezweig Flaschenpfand

Kämpfen und lesen

Hausen am Abgrund

Hausen am Abgrund

Bundesverfassungsgericht stärkt Recht auf Blockade

§§§-Dschungel: Wie komme ich als illegalisierte/r ArbeiterIn an meinen Lohn?

Hoffnung ist groß

Hoffnung ist groß

Chaos an Hochschulen

Chaos an Hochschulen

Arbeitskampf gegen die Gewerkschaft

Arbeitskampf gegen die Gewerkschaft

Jenseits des Marktes

Bei uns kann so etwas nicht passieren!

Auf den Hundt gekommen

Auf den Hundt gekommen

Struggle

Struggle

Skandal im Sperrbezirk

Europas uneingelöstes Versprechen

Europas uneingelöstes Versprechen

Im Grenzland des Pflanzen-Teufels

Alles eine Frage des Profits

Alles eine Frage des Profits

Der Mariannenplatz war blau

Lehrkräfte im Stresstest

Lehrkräfte im Stresstest

„Indianer im Reservat“

Mediale Middle-East-Facebook-Romantik

„Bezahlt wird nicht!“

FAU-Ticker

FAU-Ticker

Ans Tageslicht

Ans Tageslicht

Massakrieren bis zum bitteren Ende

Massakrieren bis zum bitteren Ende

Meldungen aus der FAU

Meldungen aus der FAU

Ein Exempel moderner Sklaverei

Arbeitsmigration von innen

Arbeitsmigration von innen

Die Gewerkschaftssektion der syndikalistischen SAC bei den Stockholmer Verkehrsbetrieben (SAC-DSTS) hat in den vergangenen Monaten zwei 24-stündige Streiks bei der U-Bahn durchgeführt. Die Streiks verfolgten den Zweck, die Öffentlichkeit auf die dortigen Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen. Zugleich sollte damit Druck sowohl auf den kommunalen Nahverkehrsverbund (SL) als auch MTR ausgeübt werden, jenes Unternehmen, das im Namen des SL die U-Bahn betreibt.

Seit 1989 die Deregulierung und Privatisierung des Nahverkehrs beschlossen wurden, haben sich die Arbeitsbedingungen bei der U-Bahn – zunächst unter dem multinationalen Betreiber Connex/Veolia, seit 2010 unter dem chinesischen MTR – zunehmend verschlechtert. Die Beschäftigten bei der U-Bahn mussten mit ansehen, wie die Arbeit rapide verdichtet wurde und wie sie gegeneinander ausgespielt wurden. Sowohl der SL als auch die verschiedenen Betreiberfirmen haben sich über die Jahre durch antigewerkschaftliche Maßnahmen ausgezeichnet und gingen – mit Kündigungen und Schikanen – gegen unbequeme GewerkschafterInnen vor. Die vier reformistischen, bei der U-Bahn dominierenden Gewerkschaften haben dem nichts entgegenzusetzen und befehden sich eher gegenseitig.

Seit 2003 haben sich die Syndikalisten als radikale Alternative bei den Verkehrsbetrieben etabliert und werden von Jahr zu Jahr stärker. Derzeit führen sie eine Organisierungskampagne durch, mit der – unabhängig von Gewerkschaftszugehörigkeiten – Betriebskollektive aufgebaut werden sollen. Im Kontext dieser Aktivitäten entschieden sich die SyndikalistInnen für Streikaktionen, auch wenn sie selbst noch nicht stark genug sind, den Betrieb lahmzulegen. Sie verstehen diese Aktionen als „Propaganda der Tat“, mit der sie ihren KollegInnen zeigen wollen, dass es möglich ist, „Nein“ zu sagen und als ArbeiterInnen militant zu sein.

Die beiden Streiks Ende Januar und Ende Februar waren ein Erfolg. Etwa 40 Mitglieder der DSTS nahmen an ihm Teil, unterstützt von anderen AktivistInnen der SAC und ihrer Jugendorganisation SUF. Sie erhielten starken Zuspruch von anderen KollegInnen, und das Management war bemüht, die Sache nicht hochzukochen. Die ökonomischen Auswirkungen der Streiks sind sehr gering, doch immerhin haben die Aktionen landesweit für Aufmerksamkeit in den Medien gesorgt und die Probleme bei der U-Bahn sichtbar gemacht. Vor allem konnten die AktivistInnen ihren Erfahrungsschatz erweitern und einige Berührungsängste bei KollegInnen abbauen, die mit Gewerkschaften nichts anfangen konnten. Diese haben erkannt, dass es nicht nur reformistische Gewerkschaften gibt und dass man selbst etwas gegen die Probleme am Arbeitsplatz tun kann.

Direkte Aktion 205 – Mai/Juni 2011

FAU-Ticker Massakrieren bis zum bitteren Ende

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert