Masel Tov für Riot Dog!

Des letzten Rätsels Lösung: Riothund Louk, auch genannt Riot Dog, „Protesthund“ und Sympathieträger aus Athen erlangt Kultstatus in den Medienberichterstattungen aus Griechenland.

This entry is part 22 of 36 in the series Direkte Aktion 207 – Sept/Okt 2011

Direkte Aktion 207 – Sept/Okt 2011

„Komm auch Du zur Schwarzen Schar!“

Editorial

Editorial

DGB und ÖGB entdecken die CallCenter

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Wir zahlen für ihre Krise

Dasselbe in Grün

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Kolumne Durruti

Meldungen aus der FAU

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Catwalk

Tu etwas Gutes!

Betriebsschließung trotz Profit

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§§§-Dschungel

Ein Schulterschlüsschen

Geringes Interesse an Kriegsdienst

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Rote Karte für Gelben Riesen

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Bildung extrem

Sie wollen uns zu Maschinen machen!

Wut ist nicht alles – Empörung auch nicht…

Der Rubel rollt ins Haifischbecken

Meldungen aus der IAA

Tour de Revolte

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Ackern im Reaktorwasser

Struggle – Nachrichten von der Klassenfront

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Masel Tov für Riot Dog!

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Was geht ab?

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Gesichter der Revolte

Hausverbot im Jobcenter

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Sektenführer in der Motorrad-Gang

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Der große Bruder schaut dich an

Aufgelesene Bruchstücke eines Mosaiks

Unter Deutschen

Bloß jeglichen Anreiz vermeiden

Bloß jeglichen Anreiz vermeiden

FAU-Ticker

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Die Krise zwischen Krieg und Revolte

Den guten Schein nicht wahren

Konfliktsozialisierung

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Finger weg vom Streikrecht!

Finger weg vom Streikrecht!

Der Vorgänger des „Protesthundes Louk“ wurde Kanellos („Zimt“) genannt. Ein berüchtigter revoltierender Hund des Umbruchs und der Auflehnung, der im Athener alternativen Viertel Exarchia umherstreunte. Gehetzt von Hundefängern, jedoch von StudentInnen und LebenskünstlerInnen beschützt und bis zum Ende gepflegt. Arthritis und das Alter von 17 Jahren ließen ihn, so wird vermutet, am 2. Juli 2008 zur verdienten Ruhe setzen. Seitdem tapst erneut ein Vierbeiner mit seinen zwei- und vierbeinigen FreundInnen für die Griechische Widerstands- und Befreiungsbewegung in den Straßen des Aufruhrs von Athen umher. Loukanikos („Würstchen“), die Ikone der animalischen Unterstützung der autonomen linken Szene und Gegenpart zum Polizeihund Rex und seinen KomplizInnen. Bedauernswerterweise gibt es keine Möglichkeit von ihm in menschlicher Sprache etwas über seine sicherlich spannenden Erlebnisse in Interviews und Gesprächen zu erfahren.

Im Dezember 2008 auf den Demonstrationen in Athen gesichtet, nachdem ein Polizist den jungen Anarchisten Alexandros Grigoropoulos erschossen hatte, ist er mit seinen womöglich anderen vierbeinigen VerfechterInnen der Revolte nicht mehr von den Straßen in Athen wegzudenken. Wann immer Menschen aufgebracht gegen die Regierung ihre Stimme erhoben, sah man seitdem sein oftmals blaues Halsband leicht aufschimmern, zwischen DemonstrantInnen, Blockaden, Gummiknüppeln, Tränengas, Wasserwerfern und Delta-Motorradpolizei, wobei Letztere versuchte, während der Demonstration zum dritten Generalstreik des Jahres dem Riot Dog einen Schlag zu versetzen. Die finstere und „beliebte“, in Griechenland praktizierte Technik, den Schlagstock umzudrehen, um mit dem Metallgriff, bzw. dem gummiummantelten Metallkern des Griffs oftmals wehrlosen und schutzlosen Lebewesen, also Menschen UND Tieren übel mitzuspielen, kann durchaus tödlich enden.

In Theodor W. Adornos Text „Tierpsychologie“ wird anhand des Beispiels eines Hundes am Highway beschrieben, wie es geschehen kann, dass das Urvertrauen des Tieres letztlich unter die Räder kommt (siehe dessen Dialektik der Aufklärung, zusammen mit Max Horkheimer). Aber der Riot Dog scheint unversehrt und nahezu tollkühn dieser Gefahr immer wieder zu entrinnen. In Situationen, wo sich protestierende Menschen vor einem nahenden Block Polizisten in eine Seitenstraße flüchten – verständlich, denn es sind Schüsse gefallen – rennt Loukanikos scheinbar fröhlich wild genau dorthin, wo es lärmt und raucht.

Was haben die sozialen Kämpfe der Menschen für Gerechtigkeit und Freiheit zu befürchten, wenn die Tiere selbst sich mit den freiheitsliebenden Menschen solidarisieren? Auf geht‘s mit Gebell! Wuff!

Direkte Aktion 207 – Sept/Okt 2011

Struggle – Nachrichten von der Klassenfront Was geht ab?

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