Keine Glückssache

Auch der Spielgerätehersteller „Bally Wulff“ setzt auf Outsourcing. Ein Kollege der FAU Berlin wehrt sich.

This entry is part 19 of 34 in the series Direkte Aktion 208 – Nov/Dez 2011

Direkte Aktion 208 – Nov/Dez 2011

Editorial

Editorial

Wobblies bündeln Kräfte in der Dienstleistungsbranche

Wobblies bündeln Kräfte in der Dienstleistungsbranche

Der große Bruder schaut dich an

Rückzug ohne Einsicht

§§§-Dschungel

Mit einer Klappe

Mit einer Klappe

Kolumne Durruti

Magyaren völlig meschugge

Magyaren völlig meschugge

Meldungen aus der FAU

Meldungen aus der FAU

Frei im Mai

Gewerkschaft von Unten

Catwalk

Mit Essen spielt man nicht!

Mit Essen spielt man nicht!

Depressiv und ausgebrannt

Faule Früchte zu hohen Preisen

Wer das Brot bezahlt und wer den Abwasch macht

Wer das Brot bezahlt und wer den Abwasch macht

Precarium Perpetuum Mobile

Gewerkschaften im Krieg

Di Schwarzi Chatz

Keine Glückssache

Keine Glückssache

48 Stunden Generalstreik in Griechenland

Hunger – Katastrophe, Protest und Medienereignis

Auf das Rathaus die rote Fahne!

Gegen das teure Leben

Gegen das teure Leben

Ihre Show heißt Kapitalismus

Detroit: Von der Motown zum Urban Farming?

Nach oben ducken, nach unten knüppeln

„Die Verarmung wird überhaupt nicht wahrgenommen“

FAU-Ticker

FAU-Ticker

Teure Bundeswehrreform

Teure Bundeswehrreform

Friede, Freude, Eierkuchen

Friede, Freude, Eierkuchen

Und weil der Mensch ein Mensch ist, braucht er was zu Essen bitte sehr …

Und weil der Mensch ein Mensch ist, braucht er was zu Essen bitte sehr …

1 2 3 – Occupy

1 2 3 – Occupy

Struggle – Nachrichten von der Klassenfront

Struggle – Nachrichten von der Klassenfront

„Ausgezockt, Bally Wulff! Gegen Lohndumping und Oursourcing“Der Hersteller für Geldspielgeräte „Bally Wulff“ aus Berlin ist seit einigen Jahren dabei, die Produktionsstätte in eine Denkfabrik zu verwandeln. Seit Jahren findet eine „Umstrukturierung“ statt. Die DA bat Markus, der sich derzeit mit der FAU Berlin im Konflikt mit Bally Wulff befindet, seine Geschichte zu schildern. Die Druckerei, in der er arbeitet, wird im Juni 2012 geschlossen.

 

Nun ist es wohl soweit, nach über 23 Jahren im selben Betrieb hat es auch mich erwischt. Die Kündigung ist da. Keine Überraschung. Meine persönliche Stellung im Betrieb sah ich schon seit einigen Jahren als nicht besonders gefestigt an. Ein konsequentes Eintreten für meine Rechte bis hin zu einem Rechtsstreit über Arbeits- und Urlaubszeiten machten mich bei der Geschäftsleitung unbeliebt. Der Betriebsrat blieb meist inaktiv und fühlte sich durch mein eigenständiges Handeln des öfteren vorgeführt. Unterstützt hat er mich eigentlich nie.

Im September wurde ich dann zur Geschäftsleitung bestellt. Ein Betriebsratsmitglied, das sich als Zeuge zur Verfügung stellte, habe ich abgelehnt und lieber einen Kollegen mitgenommen. Im Gegenzug fungierte das Betriebsratsmitglied dann jedoch als Zeuge der Geschäftsleitung. Das Gespräch mit dem Geschäftsführungsmitglied selbst erschien mir eher peinlich. Interessanter war dann schon die später folgende Kündigung, die sich als Änderungskündigung entpuppte. Aufgrund meiner langen Betriebszugehörigkeit soll ich noch bis zum Juni nächsten Jahres in der Druckerei arbeiten. Anschließend soll ich eine Stelle in einer anderen Abteilung annehmen, welche eine minderqualifizierte Arbeit und Lohneinbußen von fast 1.000 Euro brutto im Monat beinhalten würde. Dieses Angebot ist zu diesen Konditionen eine Zumutung! Ich könnte mir vorstellen, dass es meine Lust mindern soll, im Betrieb zu bleiben. Ebenso erschwert es meinen juristischen Stand, dass der Betriebsrat der Kündigung in dieser Form nicht widersprochen hat. Nun gehe ich mit meiner Sektion und dem Allgemeinen Syndikat dagegen vor – juristisch wie auch vor dem Betrieb.

Seit Jahren werden Abteilungen geschlossen, Produktionsabläufe ausgelagert und ehemals feste Arbeitsverhältnisse durch Leiharbeitskräfte oder befristet Angestellte ersetzt. Das greifen wir auch mit unserer Kampagne auf: denn auch, wenn es hier konkret um meinen Fall geht, handelt es sich doch um ein allgemeines Problem – Outsourcing und Prekarisierung.

Direkte Aktion 208 – Nov/Dez 2011

Di Schwarzi Chatz 8 Stunden Generalstreik in Griechenland

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert