Arbeit und Krieg

In Kiel fordert ver.di den Erhalt eines Marinearsenals der Bundeswehr. Wir sprachen mit Thilo von der FAU Kiel über Standortlogik und gewerkschaftlichen Antimilitarismus.

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Direkte Aktion 209 – Jan/Feb 2012

Der lange Arm der türkischen Justiz

Der lange Arm der türkischen Justiz

Von Döner und Menschen

Editorial

Editorial

Arbeit und Krieg

Arbeit und Krieg

Durchbruch im Süden

Durchbruch im Süden

Alles wie immer, nur schlimmer

Keine Arbeit ohne Lohn!

Ein Aufrechter durch die Zeiten

Kolumne Durruti

Wundersame Stalinismusheilung durch Geschichtsphilosophie?

Betreuung als Verfolgung

Meldungen aus der FAU

Mit Angestellten spielt man nicht

Catwalk

Transzendental meditierend auf dem Friedenspfad

Meldungen aus der IAA

Der lange Weg zurück

Kaputt Mundi…?

Kaputt Mundi…?

Marginalisierung in Serie

Amsterdam hat „ausgekrakt“

Ratlosigkeit auf allen Seiten

Ratlosigkeit auf allen Seiten

Internationalismus und Antiimperialismus von unten

Tschau Tschesku!

Tschau Tschesku!

Sich geringfügen heißt lügen

Sich geringfügen heißt lügen

„Fair spielen und fair verlieren war ein ethisches Gebot“

Arm, sexy, xenophob?

Arm, sexy, xenophob?

Struggle – Nachrichten von der Klassenfront

Sonne, Strand und Sexarbeit

Gleich schlechter Lohn

Gleich schlechter Lohn

§§§-Dschungel

§§§-Dschungel

Wie macht man es richtig im Falschen?

Wie macht man es richtig im Falschen?

Der große Bruder schaut dich an

Fallstricke nationaler Befreiung

FAU-Ticker

FAU-Ticker

Hau bloß ab!

AntifaschistInnen in Hannover im Visier der Soko 19/2

AntifaschistInnen in Hannover im Visier der Soko 19/2

Vom Protestcamp zum Generalstreik

Utopische RealistInnen

Ihr habt als GewerkschafterInnen eine antimilitaristische Stellungnahme veröffentlicht, in der ihr ver.di kritisiert. Schildert uns doch mal kurz, worum es geht.

Kiel ist einer der Heimathäfen der Bundeswehr, von dem heraus sie ihre Auslandseinsätze organisiert. Das Verteidigungsministerium verkündete Ende Oktober 2011 die Schließung des Marinearsenals. Dazu gab es eine Pressemitteilung der ver.di Nord, in der sie aus einer Standortperspektive und pro Marine und somit pro Krieg argumentiert. Ver.di behauptete zudem rotzfrech, dass ALLE Kieler Gewerkschaften gegen die Schließung sind. Wir wollten dieser „Harmonie“ etwas entgegensetzen: Gegen Kriegs- und Standortlogik und eine Ablehnung von Militarismus! Darauf gab es vereinzelte positive Reaktionen, öffentliche blieben jedoch aus.

Ihr sprecht von „Kriegs- und Standortlogik“. Inwiefern wurde diese Logik gerade beim Kampf um das Marinearsenal deutlich?

Ver.di geht über die reine Bestrebung des Erhalts von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen weit hinaus. Sie gehen so weit, sich Gedanken über die strategische Ausrichtung der Bundeswehr zu machen. Damit verlassen sie das Terrain einer Gewerkschaft und mutieren ganz im sozialpartnerschaftlichen Sinne zu einer Art „Think Tank“. Ver.dis Aussagen könnten so glatt einem Arbeitspapier des Verteidigungsministeriums entstammen.

Ist antimilitaristische Gewerkschaftsarbeit für euch widerspruchsfrei?

Gewerkschaftsarbeit ist oft voller Widersprüche und Konflikte. Klar können wir junge Leute verstehen, die aus Angst um ihren Arbeitsplatz auf die Straße gehen. Denen ist oft nicht bewusst, dass ihre Arbeit Teil einer Kriegsmaschinerie ist. Natürlich werden die verarscht und ausgenutzt. Aber was Krieg angeht, kann es einfach keine Kompromisse geben. Bisher stehen wir mit dieser klaren Antikriegs-Position auf offizieller Gewerkschaftsebene in Kiel noch alleine. Wir hoffen, das ändert sich.

Direkte Aktion 209 – Jan/Feb 2012

Editorial Durchbruch im Süden

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