Schreiben für die Revolution

Des letzten Rätsels Lösung: Ethel MacDonald, schottische Journalistin, berichtete aus dem befreiten Barcelona

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Direkte Aktion 211 – Mai/Juni 2012

Arbeitsschutz in der Knochenmühle

Editorial

Editorial

Der große Bruder schaut dich an

Meldungen aus der FAU

„Weiche Schale, harter Kern“

Ein erster Schritt

Ein erster Schritt

Aus Wenigem kann Vieles folgen

Das Syndikat als virtueller Mob

Das Syndikat als virtueller Mob

Kolumne Durruti

1968 in Jugoslawien: „Selbstverwaltung vom Boden zum Gipfel“

Catwalk

Catwalk

Pussy is no Crime

Pussy is no Crime

Auf zu Level 2!

Auf zu Level 2!

Bad Segeberger Leiharbeitsklitsche hat sich verrechnet

Wie gesund sind Berliner ArbeiterInnen?

Von wegen leicht verdaulich

„Der Chefteddy“

Alles neu…

Sie lassen nicht locker

Sie lassen nicht locker

Auf ein neues Level

Meldungen aus der IAA

§§§-Dschungel

Peter Hein: „…ich bin Anarchist, den die Welt vergisst“

Vom Zentralismus zum Kommunalismus?

Vom Zentralismus zum Kommunalismus?

Sie war, sie ist, sie bleibt

Bundesweite Aktionswoche für Zivilklausel

„Auf ins nächste Jahrhundert“

Zwei erfreuliche Streikkurzmeldungen

Zwei erfreuliche Streikkurzmeldungen

Alle Räder stehen still…

Schreiben für die Revolution

Gott streikt nicht

Kapitalistischer Normalvollzug

FAU-Ticker

FAU-Ticker

Alles für alle – aber nicht umsonst!

Taylorismus 3.0

Taylorismus 3.0

Struggle – Nachrichten von der Klassenfront

Wobblies und Würde in New York

Ethel MacDonald bei einer Rede 1937 (Quelle: www.spartacus.schoolnet.co.uk/SPmacdonaldE.htm)

Das soziale Elend in Großbritannien lernte Ethel MacDonald in ihrer Geburtsstadt Bellshill kennen. Die 1909 in eine kinderreiche Familie Hineingeborene verspürte schon früh einen unbändigen Drang zur Gerechtigkeit.

Nach der Schule suchte sie Arbeit in Glasgow und auch eine politische Heimat. Als sie in einem Konflikt mit ihrem ersten Chef kam, stand ihr die Independent Labour Party (ILP) bei. Dort sammelte sie erste Erfahrungen bei der Parteizeitung. Die Abkehr von den Illusionen der Parlamente brachte sie dann schließlich zur anarchistischen United Socialist Movement (USM) um Guy Aldred. Als in Spanien 1936 die faschistischen Militärs um General Franco gegen die Republik putschten, informierte Ethel das schottische Proletariat mit Flugblättern und Zeitungen darüber. Doch das reichte ihr nicht mehr und da die spanische anarchosyndikalistische Gewerkschaft CNT eine englischsprachige Journalistin anforderte, die über die soziale Revolution in Spanien berichten sollte, war sie sofort bereit. Nach einigen Spendenaktionen konnte das nötige Reisegeld aufgetrieben werden, Ethel und die Frau von Aldred machten sich auf die gefährliche Reise über Frankreich nach Barcelona. Sie berichtete in britischen Zeitungen über die Aufbruchsstimmung der Arbeiterinnen und Arbeiter, die ihre Geschicke selbst in die Hand nahmen und das Leben und die Arbeit in den Gebieten hinter der Front eigenständig organisierten. Die CNT engagierte die begeisterte Journalistin mit dem schottischen Akzent als Radiosprecherin des selbstverwalteten Gewerkschaftsradios. Ihre Sendungen wurden überall in der englischsprachigen Welt vernommen und hielten den Kontakt mit den solidarischen Menschen außerhalb Spaniens und dem Kampf der spanischen AnarchosyndikalistInnen aufrecht. Da in Spanien viele englischsprachige Menschen in den internationalen Brigaden dienten, wurden ihre aufrichtigen Berichte mit Spannung in den Heimatländern erwartet. Als es zum Kampf um die besetzte Telefonzentrale in Barcelona kam, ergriff sie Partei für die AnarchosyndikalistInnen, die dieses strategische Gebäude gegen die stalinistischen Kommunisten verteidigten. Doch leider siegten die Angreifer, die Stimmung kippte, Razzien durch die Geheimpolizei der Regierung gegen die Kämpfer der anarchosyndikalistischen CNT, der anarchistischen FAI, der linkssozialistischen POUM und ihre UnterstützerInnen standen an der Tagesordnung. Ethel berichtete über die Morde und Verfolgungen durch die Geheimpolizei. Daraufhin wurde sie selber verhaftet und konnte nur durch die Interventionen aus ihrem Heimatland befreit werden. Empört verließ sie 1937 Spanien und versuchte die ArbeiterInnen auf ihrer Rückkehr über Frankreich und den Niederlanden davon zu überzeugen in ihren Ländern den Kampf gegen die Unterdrückung zu verstärken, wenn sie den aufziehenden Weltkrieg verhindern wollten. In Glasgow angekommen schloss sie sich wieder der USM an und stritt bis zu ihrem Tod im Jahre 1960 weiterhin unermüdlich für ihre Überzeugungen.

Direkte Aktion 211 – Mai/Juni 2012

Alle Räder stehen still… Gott streikt nicht

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