Tarifpoker der Sozialpartner

Frühjahrsergebnisse der DGB-Tarifabschlüsse im Überblick

This entry is part 17 of 33 in the series Direkte Aktion 212 – Juli/August 2012

Direkte Aktion 212 – Juli/August 2012

„Bei euch sitzt man ja immer nur im Knast“

Du bist Deutschland, „… ich bin Residenzpflicht“

Editorial

Renovierung des CNT-Lokals in Paris

Renovierung des CNT-Lokals in Paris

„Die Widersprüche sind die Hoffnung“

Kolumne Durruti

Bleibet daheim und vermehret euch!

Bleibet daheim und vermehret euch!

§§§-Dschungel

Unter der blauen Limette

Struggle – Nachrichten von der Klassenfront

Stempel zum Streik

Brummis machen mobil

Süß wie Maschinenöl

Antimilitaristisches Camp in Husum

Sick? Organize!

Sick? Organize!

„Ein Franco mit Bart“

Freizeit als Rendite des Fortschritts

Tarifpoker der Sozialpartner

Nestlés mörderische Machenschaften

An jedem verdammten Freitag!

Social Dictatorships

50 Jahre für die Belegschaften

Ich-AG war gestern

Die Chemieschichter

Die Chemieschichter

Globalisierungskritik revisited?

Der große Bruder schaut dich an

FAU-Ticker

FAU-Ticker

Kidnapping im Arbeiterparadies

Kidnapping im Arbeiterparadies

Meldungen aus der IAA

Meldungen aus der IAA

Maloche nach Maß

Catwalk

Meldungen aus der FAU

Meldungen aus der FAU

Arbeiten wie ein Uhrwerk!

Wer spielt die Asse? (Quelle: Wikimedia User Tomchen1989 CC-BY-SA)IG Metall

Die IG Metall war mit drei gleich gewichteten Forderungen für die 3,6 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in die Verhandlungen gezogen. Nach mehreren Warnstreiks mit guter Beteiligung standen 4,3 Prozent über 13 Monate Laufzeit fest. Der verteilungsneutrale Spielraum aus Produktivitätszuwachs und Inflationsrate (1,3 % + 2,3% in 2011) konnte mit dem Abschluss von 2010 längst nicht ausgeschöpft werden. Mit knapp vier Prozent auf ein Jahr gerechnet, wurde dieses Jahr mit Rückblick auf 2011 oberhalb des Spielraumes leicht gekratzt. Hinzu kommt aber, dass das Jahr 2011 mit über 50 Milliarden Bruttorendite ein Erfolgsjahr für die Unternehmen dieser Branche war. Da ein Prozent Erhöhung 1,5 Milliarden kosten würde, hätten sogar über 30 % Erhöhung verteilt werden können. Für die Azubis konnte bei Ausbildung nach Bedarf eine unbefristete Übernahme erreicht werden und über Bedarf immerhin 12 Monate. Im Jugendbereich konnte die IG Metall damit ihre Organisationsmacht stärken. Faire Regelungen in der Leiharbeit, eigentlich ein Widerspruch in sich, war die dritte Forderung. Nach zwei Jahren muss LeiharbeiterInnen nun eine Übernahme angeboten werden.

Daneben wurden noch Branchenzuschläge mit den Verbänden IGZ und BAP verhandelt: Nach sechs Wochen bekommen Leiharbeiter 15 % mehr, gestaffelt über neun Monate werden die Gehälter um insgesamt bis zu 50 % erhöht. Der Tarifvertrag gilt aber erst ab 1. November.

IG BCE

Die IG BCE, schloss mit 4,5 Prozent Entgelterhöhung auf 19 Monate in der chemischen Industrie sehr ernüchternd ab. Da auch für 2012 mit einer Inflationsrate von etwa zwei Prozent gerechnet wird, bedeutet dies noch nicht mal eine Realerhöhung von einem Prozent. Es gab zwar noch ein Zuckerle in Sachen Altersteilzeit dazu, aber wenn wir bedenken, dass diese Gewerkschaft besonders in den Chemiekonzernen großen Einfluss und Organisationsmacht hat, muss mehr rausspringen. Doch was ist von einer Gewerkschaft zu erwarten, die dort seit 40 Jahren keine Streiks organisiert hat?

Ver.di

Auch Ver.di hat im Öffentlichen Dienst für zwei Millionen Beschäftigte im Frühjahr einen neuen Tarifvertrag verhandelt. 6,3 Prozent sehen schon besser aus. Nur beträgt hier die Laufzeit zwei Jahre, und die Lohnerhöhung erfolgt in drei Stufen. Die Sechs vor dem Komma ist wohl eher ein Prestigeobjekt von Gewerkschaftschef Frank Bsirske, denn durchschnittlich kommt die Erhöhung auch nicht über drei Prozent. Durch die langen Laufzeiten werden betriebliche Konflikte immer seltener.

Direkte Aktion 212 – Juli/August 2012

Freizeit als Rendite des Fortschritts Nestlés mörderische Machenschaften

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert