Von der Bürgerbewegung zur rechten Hand Gottes

Solidarnosc in Polen

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Direkte Aktion 218 – Juli/August 2013

Patriarchales Erbe: Kirche und Knechte

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Editorial

Symbolischer Streitfall

…es geht voran!

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Das System ILVA

Kolumne Durruti

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Selbstverwaltung ohne Gott

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Catwalk

Opium als Impulsgeber

Taqwacore

Die Gewerkschaft für ein Halleluja?

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§§§-Dschungel

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Nationalisten machen den Anti-Marx

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Funktionäre, die über Leichen gehen

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Afrika, Mexiko

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Der große Bruder schaut dich an

Na dann Prost!

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„Reiche kommen halt nicht ins Reich Gottes“

Riots in Stockholm

Im Osten was Neues

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„Was dem Mittelalter das Kloster, das kann uns Modernen das Gefängnis sein“

Vielleicht ist alles ganz anders?

„Die anarchistische Nacht“

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Bad Religion?

Struggle – Nachrichten von der Klassenfront

Ding Dong, die Hexe ist tot!

Erich-Mühsam-Preis für Edition AV

Kondome kontra Kreuze

Auf Pilgerfahrt zum Tarifvertrag

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Von der Bürgerbewegung zur rechten Hand Gottes

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Brüder sind keine Genossen

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Verkehrte Welt in Paris

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FAU-Ticker

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Meldungen aus der FAU

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Segensreiche Sozialpartnerschaft

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Änderungen beim Minijob

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„Geiles Label sucht cooles Kollektiv“

Solidarnosc, „Solidarität“, hieß die polnische Gewerkschaft, die 1980 aus der Danziger Streikbewegung hervorging. Bereits im November 1980 waren von den 16 Mio. polnischen ArbeiterInnen rund 10 Mio. der Solidarnosc beigetreten. Sie hatte entscheidenden Einfluss auf den politischen Wandel in Polen.

Beim folgenden ersten Delegiertenkongress im Herbst 1981 sollte ein Selbstverwaltungsprogramm erarbeitet werden. Ziel des Programms war es, als Alternative zu Realsozialismus und Kapitalismus eine Staatsform zu gestalten, in der Arbeiterräte die vergesellschafteten Betriebe leiten und der Betriebsdirektor von der Belegschaft gewählt wird. Zudem sollten die Arbeiterräte in einer speziellen Kammer des Parlaments repräsentiert werden. Doch das Referendum zur Abstimmung des Programms wurde durch die Verhängung des Kriegsrechts unterlaufen und Solidarnosc wurde in den Untergrund verbannt.

Die darauf folgende Trennung der GewerkschaftsfunktionärInnen von der Basis war der Anfang vom Ende der radikalen Arbeiterbewegung. Als 1988 die Streiks und Proteste zum letzten Mal aufflammten, wurden sie von der Führung der Bewegung abgewürgt, um die Verhandlungen mit den MachthaberInnen am Runden Tisch nicht zu gefährden.

Nach Ausrufung des Kriegsrechts wurde demnach auch das Verhältnis zur Kirche sehr eng. Zuvor waren zwar die meisten ArbeiterInnen und GewerkschafterInnen katholisch gewesen, aber gewerkschaftliche Ideen haben sich unabhängig von Partei und Kirche entwickelt.

An den Gesprächen zwischen Partei und Gewerkschaft waren dann folglich auch KirchenvertreterInnen beteiligt, unter anderem der Danziger Bischof Goclowski bei der Beendigung des Streiks in der Danziger Werft und am lang ersehnten „Runden Tisch“ 1989. Bei den ersten freien Wahlen in Polen betonte die offizielle Kirche ihre neutrale Position, während die Solidarnosc auf die kirchlichen Netzwerke und deren Wahlhilfe zählen konnte, was mit ein Grund war, weshalb die polnische Gewerkschaft schließlich einen überwältigenden Wahlsieg verbuchen konnte. Die katholische Kirche in Polen stand zu diesem Zeitpunkt in ihrem Zenit und beeinflusste die Gewerkschaft stark in ihren erzkonservativen Wertevorstellungen. Ebenfalls profitierte die Gewerkschaft von Finanzhilfen aus dem Westen sowie Geldern direkt aus dem Vatikan.

Direkte Aktion 218 – Juli/August 2013

Auf Pilgerfahrt zum Tarifvertrag Brüder sind keine Genossen

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