12 Jahre ohne Lohnsteigerung in der Behindertenhilfe

Zur Entstehung der FAU-Betriebsgruppe in der Lebenshilfe Frankfurt am Main e.V.

This entry is part 21 of 28 in the series Direkte Aktion 227 – Jan/Feb 2015

Direkte Aktion 227 – Jan/Feb 2015

Klassenkampf im Stadtteil

Editorial

Editorial

Bürgerbeteiligung als Herrschaftsstrategie im Umgang mit Massenprotesten

Work-Life-Balance = Entgrenzung, Zeitnot und Arbeitsstress?

Partisanen und Milizen

Investor, Generalunternehmer und Sub-Subs

Gerettet und doch verloren?

Kolumne Durruti

Catwalk

Catwalk

Beteilige dich, aber mach mich nicht nass!

Beteilige dich, aber mach mich nicht nass!

Der große Bruder schaut dich an.

Mannheims „andere“ Arbeiterbewegung

Hier endet der demokratische Sektor

Adolescents

Arbeitskämpfe von Landarbeitern in Südafrika

Arbeitskämpfe von Landarbeitern in Südafrika

Das Schweigen der Lämmer

Das Schweigen der Lämmer

Himmel oder Hölle?!

»Ich hab den Krieg verhindern wollen.«

»Ich hab den Krieg verhindern wollen.«

„Von da an hat dich die Polizei in ihrer Falle“

Struggle

Einigkeit und Recht und Freiheit? Kein Stück!

12 Jahre ohne Lohnsteigerung in der Behindertenhilfe

12 Jahre ohne Lohnsteigerung in der Behindertenhilfe

Nepper, Schlepper, Bauernfänger

Let’s rock Kapitalismus – über Tanz und Befreiung

FAU-Ticker

FAU-Ticker

Deutscher Dachschaden

Deutscher Dachschaden

Die Ukraine hat gewählt – gleich mehrmals

Was wollen die eigentlich ständig von mir?

Was wollen die eigentlich ständig von mir?

Eigentlich war unser „Betriebsklima“ annehmbar, bis wir als eine Handvoll geringfügig beschäftigte Kolleg*innen im letzten Sommer höhere Löhne forderten. Die Geschäftsführung ignorierte unsere Existenz als Gruppe mit gemeinsamen Forderungen, der Betriebsrat ging auf Abstand, die unverhohlene Drohung einer kompletten Umstrukturierung und Entlassung von rund 60 Kolleg*innen wurde ausgesprochen.1 Darüber hinaus gab es Anrufe von unseren Vorgesetzten außerhalb der Arbeitszeit auf unsere Privattelefone um dieses oder jenes über die Kolleg*innen herauszufinden, die sich da regelmäßig treffen, ohne dass das direkte Gespräch mit uns über unsere Forderungen gesucht wurde.

Die Geschäftsleitung war schlau genug, sich nicht die Blöße zu geben, am Status quo festzuhalten. Zwölf Jahre ohne Lohnsteigerungen sowie jeden Monat unbezahlte Vor- und Nachbereitungszeit unserer Dienste – damit steht die Lebenshilfe Frankfurt im Zweifelsfall in der Öffentlichkeit nicht gut da. Also wurde über die Köpfe von uns Betroffenen hinweg eine „Anpassung“ ausgearbeitet, die weit hinter den minimalsten TVÖD-Vergleichswerten, dem Ausgleich der Inflationsrate seit 2002 und den Regelungen des Teilzeit- und Befristungsgesetzes zurückbleibt. Nach einem halben Jahr intensiver Auseinandersetzung, in dem uns insbesondere die FAU Frankfurt geholfen hat, unsere Arbeitsverhältnisse und den Bereich Arbeitskämpfe besser zu durchblicken, haben wir uns entschlossen nicht brav die zugeteilten Bonbons der Geschäftsführung zu lutschen, sondern als FAU-Betriebsgruppe zusammen mit unseren Kolleg*innen einen Haustarifvertrag zu erkämpfen.

Wir freuen uns sehr über Tipps, Informationen und praktische Solidarität, wenn es drauf ankommt: fauffm-lebenhilfe@fau.org. Solidarische Grüße an alle anderen (Arbeits-)Kämpfe da draußen!

 

1) Anmerkung

Die Geschäftsführung der Lebenshilfe Frankfurt hat angemerkt, dass sie nicht mit der Entlassung von rund 60 Kolleg*innen gedroht hat. Diese Information möchten wir hier zur Klarstellung wiedergeben.

Allerdings hatte die Geschäftsführung in einer ihrer ersten Reaktionen auf unsere Initiative hin dargestellt, dass eine Lohnerhöhung für die geringfügig Beschäftigten für sie nicht finanzierbar sei. Die Konsequenz bei Beibehaltung und Einlösung unserer Forderungen würde dann eine Umstrukturierung des Bereichs der Ambulanten Familienhilfe nötig machen, bei der geringfügig beschäftigte Mitarbeiter*innen durch Festangestellte ersetzt werden würden. Da diese Aussage bis zur Drucklegung der DA bezüglich ihrer Quantität unbestimmt blieb, entstand bei uns der Eindruck einer generalisierten Drohung gegenüber uns geringfügig Beschäftigten Kolleg*innen, falls wir zu hohe Forderungen stellen würden.

So ist unsere Formulierung konkret zwar falsch und hiermit richtig gestellt, aber dennoch ist sie Ausdruck einer Wirkung, die neben dem konkreten Wort aus dessen Unbestimmtheit zeugte.

Direkte Aktion 227 – Jan/Feb 2015

Einigkeit und Recht und Freiheit? Kein Stück! Nepper, Schlepper, Bauernfänger

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