Kulturguerilla

Graphic Novel Rezension: „Unsichtbare Hände“

This entry is part 12 of 32 in the series Direkte Aktion 223 – Mai/Juni 2014

Direkte Aktion 223 – Mai/Juni 2014

Von Dienstbotinnen, Bufdis und Herdprämien

Post aus Kiew

Editorial

Taksim – eine unabgeschlossene Geschichte

Das proletarische Vorspiel zu 1968

Klassenkämpferische versus korporatistische Gewerkschaft

Sorge dich nicht, pflege

Kolumne Durruti

Der kommende Ausstand

Der kommende Ausstand

Catwalk

Catwalk

Ver(un)sicherung für Hebammen

Meldungen aus der IAA

Kulturguerilla

Keine „soziale Feuerwehr“

Keine „soziale Feuerwehr“

Widerstand in der Kontrollgesellschaft

§§§-Dschungel

§§§-Dschungel

Struggle – Nachrichten von der Klassenfront

Struggle – Nachrichten von der Klassenfront

Madige Werkverträge

Wer soll denn das bezahlen?

Das Unsichtbare sichtbar machen

Die WM im entfremdeten Land

Minijob heißt nicht Minirechte

Proletarisches Theater im Jahr 2014

Migration in die Entfremdung

Die neue Speerspitze der ArbeiterInnenbewegung

Live in Szene

Live in Szene

Das vergessenste Land Europas

FAU-Ticker

FAU-Ticker

„Man muss auch sagen, wofür man ist“

Meldungen aus der FAU

Meldungen aus der FAU

Nachrichten aus der Gesellschaft

Nachrichten aus der Gesellschaft

Böll-Stiftung endgültig unterlegen

KulturguerillaMit Hilfe einer SchlepperInnenorganisation wagt der Schneidergehilfe Rashid die Überfahrt von Marokko nach Europa. In Spanien möchte er das Geld verdienen, das seiner Familie das Überleben in Afrika sichert. Hauptsächlich umgeben von Menschen, die ihm nur Schlechtes wollen, mündet sein Existenzkampf als Papierloser im Wahnsinn. „Die Geschichte ist frei erfunden“, so der finnische Autor und Zeichner Ville Tietäväinen, „aber es gibt tausende Variationen davon, die wahr sind.“

Auch wenn die Geschichte schon oft erzählt wurde, auch als Comic und vielleicht besser: Man kann sie nicht oft genug erzählen. Denn die Politik, die Menschen wie Rashid zu Tausenden in den Meeren vor den europäischen Toren ertrinken lässt oder, sollten sie die Höllenüberfahrt überlebt haben, wie KriegsverbrecherInnen in ein Lager zusammenpfercht, ausbeutet und misshandelt, wird nicht humaner, sondern nur noch technisch ausgereifter, perfider und effizienter.

Dennoch muss ich sagen, dass mich der Graphic Novel nicht ganz überzeugt hat. Tietäväinen ist zweifelsohne ein hervorragender Zeichner, sein aktuell ins Deutsche übersetzter Graphic Novel „Unsichtbare Hände“ leidet allerdings unter einem allzu spürbaren zeichnerischen Schematismus. Auch die Charaktere sind eher hölzern. Trotz jahrelanger ausführlicher Recherche des Autors bleibt vieles leider dem Klischee verhaftet.

Cover„Unsichtbare Hände“

von Ville Tietäväinen

avant-verlag

Hardcover, 216 Seiten, farbig, 29 x 21,5 x 1,6 cm

ISBN: 9783939080961

Preis: 34,95 Euro

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