Spanien: Gefängnis für Gewerkschafter gefordert

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Direkte Aktion 185 – Januar/Februar 2008

Konsumbeat

Konsumbeat

Editorial

Editorial

Ver.di vs. Solidarität

Ver.di vs. Solidarität

Kämpfen wie in Frankreich?

Kämpfen wie in Frankreich?

Der große Bruder schaut dich an

Der große Bruder schaut dich an

Gesichter der Arbeiterklasse

Gesichter der Arbeiterklasse

Die Kirche der Einheit

Die Kirche der Einheit

Kolumne Durruti

Kolumne Durruti

Nation oder Klasse?

Nation oder Klasse?

Gesundheit!

Gesundheit!

Catwalk

Catwalk

Wer sich nicht in Gefahr begibt, der kommt drin um

Wer sich nicht in Gefahr begibt, der kommt drin um

Wider die Harmonie

Wider die Harmonie

Wildwest in Thessaloniki

Wildwest in Thessaloniki

Alphabet des anarchistischen Amateurs

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DA-Musikecke und Libertäre Presse

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Fiese Tricks von Polizei und Justiz

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§§§-Dschungel

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Großes Kino – kleine Löhne

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Was bleibt, was kommt?

Was bleibt, was kommt?

Proletarität und ihre Kultur

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Struggle – Nachrichten von der Klassenfront

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Streik bei Ford

Streik bei Ford

Randmeldungen

Randmeldungen

„Die neun Leben des Nestor Machno“

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Abgehängt

Abgehängt

FAU-Ticker

FAU-Ticker

Spanien: Gefängnis für Gewerkschafter gefordert

Spanien: Gefängnis für Gewerkschafter gefordert

Kampf gegen Sinaltrainal

Kampf gegen Sinaltrainal

Es geht nicht nur um CO2…

Es geht nicht nur um CO2…

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit?

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit?

Vom 6. bis 8. November 2007 wurde am Provinzgericht Valladolid gegen das CGT-Gewerkschaftsmitglied Luis Marcos Rivera verhandelt. Er soll gleich mehreren Polizeibeamten beachtliche Verletzungen zugefügt haben. Die Staatsanwaltschaft hat einen Strafantrag auf sieben Jahre Gefängnis gestellt, und das fast acht Jahre nach dem Geschehen, dessen tatsächlicher Verlauf das Ganze eindeutig als Farce entlarvt:

Am 4. Januar 2000 war Luis zusammen mit anderen Gewerkschaftsmitgliedern der CGT (1) aus ganz Spanien nach Madrid gefahren, um Solidarität mit den 7.000 ArbeiterInnen einer Zulieferfirma von Airtel in Alcobendas, die gefeuert wurden und daraufhin in den Hungerstreik getreten waren, zu demonstrieren. Der Streik verlief zunächst im Rahmen der „Normalität“: Ein ansehnliches Polizeiaufgebot schützte die Interessen des Arbeitgebers; es gab Buhrufe für die wenigen StreikbrecherInnen und Applaus für die ArbeiterInnen, die sich den Protesten vor der Fabrik anschlossen. Alles verlief derart gemäßigt, dass die Demonstrierenden es wagten, vor Beginn der letzten Schicht, um 16 Uhr, zum Essen zu gehen und vorübergehend nur Sicherheitsposten abzustellen.

Die Situation eskaliert

Die Polizei von Ansuátegui ging in völlig unverhältnismäßiger Weise gegen die zurückgebliebenen DemonstrantInnen vor. Die Beamten rüsteten ihre „Verteidigung“ auf und stürmten in Verfolgung einiger der ProtestteilnehmerInnen die Straße hinunter. Dort bekamen sie Luis zu fassen, den sie überrumpelten, zu Boden warfen und in Handschellen legten. Dann schlugen die Polizisten nacheinander auf den Wehrlosen ein. Damit nicht genug, wurde Rivera in einen Kerker gebracht, wo er derart weiter misshandelt wurde, so dass sein ganzer Körper über und über mit Spuren und Malen bedeckt war.

Aus Tätern werden Opfer

Um ihre Vergehen zu vertuschen, behaupteten die Polizeibeamten, Rivera habe sie attackiert und einigen von ihnen mehrere Verletzungen zugefügt. Aber Luisito ist nicht Supermann; er hinkt und ist auf einem Auge blind. Es ist offensichtlich, dass er, gerade weil er aufgrund dieser Beeinträchtigungen nicht schnell genug reagieren konnte, zum Opfer der Polizeigewalt geworden war. Luisito ist sehr bekannt und hat viele Freunde, nicht nur bei der lokalen CGT von Valladolid und deren Föderation Reinigungswesen, sondern in ganz Spanien, denn er hat viele Male nicht nur seine Solidarität mit Einzelnen demonstriert, sondern mit allen, die der Meinung sind, dass diese Welt mit den Waffen der Verpflichtung, Solidarität und Großherzigkeit verändert werden muss. Dabei unterstrich die CGT, dass das Beispiel des Compañero Luis einmal mehr die Art und Weise deutlich macht, mit der die kämpferische Bewegungen, gleich ob gewerkschaftliche oder soziale, immer gewohnheitsmäßiger unterdrückt werden. Deshalb wird bei dem am 6. November beginnenden Prozess nicht nur er, sondern auch eine bestimmte Denkweise und eine tief wurzelnde Identität verurteilt. (2)

Anmerkungen

(1) CGT Valladolid www.rojoynegro.info/2004/spip.php?article19512

(2) Leider hatte ich zum Redaktionsschluss das Ergebnis der Verhandlung noch nicht erfahren (d. Ü.).

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