Katalysator sozialrevolutionärer Prozesse

Nachruf auf einen Freund und Genossen

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Direkte Aktion 191 – Januar/Februar 2009

Die Realisierung der Freiheit steht obenan auf der Tagesordnung

Die Realisierung der Freiheit steht obenan auf der Tagesordnung

Einfach mal die Freundschaft gekündigt…

Einfach mal die Freundschaft gekündigt…

Editorial

Editorial

Der große Bruder schaut dich an

Der große Bruder schaut dich an

Zeilen gegen die Gegenwart

Zeilen gegen die Gegenwart

„Was mich interessiert, ist das Feuer, nicht die Asche“

„Was mich interessiert, ist das Feuer, nicht die Asche“

GNBZ ist keine Gewerkschaft

GNBZ ist keine Gewerkschaft

Keine Arbeit ohne Lohn!

Keine Arbeit ohne Lohn!

Kolumne Durruti

Kolumne Durruti

Eine machtvolle Synthese

Eine machtvolle Synthese

Fleischwerdung einer Ideologie

Fleischwerdung einer Ideologie

„Eure Krise zahlen wir nicht…“

„Eure Krise zahlen wir nicht…“

Catwalk

Catwalk

Come in and burn out

Come in and burn out

„Wir sind hier, wir sind laut…!”

„Wir sind hier, wir sind laut…!”

Schweden: Brandanschläge auf SAC-Mitglieder und libertäres Zentrum

Schweden: Brandanschläge auf SAC-Mitglieder und libertäres Zentrum

Katalysator sozialrevolutionärer Prozesse

Katalysator sozialrevolutionärer Prozesse

„Musik ist ein revolutionäres Moment“

„Musik ist ein revolutionäres Moment“

Forum der Ausgebeuteten

Forum der Ausgebeuteten

Fauler Fisch am Telefon

Fauler Fisch am Telefon

Frankreich: Repression gegen CNT-PTT bricht nicht ab

Frankreich: Repression gegen CNT-PTT bricht nicht ab

Michail Bakunin – Philosoph(ie) der Tat, Revolutionär der Tat

Michail Bakunin – Philosoph(ie) der Tat, Revolutionär der Tat

Arbeitskampf statt Austern

Arbeitskampf statt Austern

54 Tage Streik für ein Minimum an Würde

54 Tage Streik für ein Minimum an Würde

Struggle

Struggle

Das Elend der Leiharbeit

Das Elend der Leiharbeit

Auf die Straße statt vor die Glotze

Auf die Straße statt vor die Glotze

Zahlen, bitte!

Zahlen, bitte!

Kettenhunde des Jobcenters

Kettenhunde des Jobcenters

RWE-Unfall nach wie vor unaufgeklärt

RWE-Unfall nach wie vor unaufgeklärt

FAU-Ticker

FAU-Ticker

Die Gewerkschaft als Personalchef

Die Gewerkschaft als Personalchef

Totschlag-Klage gegen Manager

Totschlag-Klage gegen Manager

„…weil jeder radikale Gestus längst Popcorn ist“

„…weil jeder radikale Gestus längst Popcorn ist“

„Die Idee, selbst zu entscheiden, bringt die Leute zu uns“

„Die Idee, selbst zu entscheiden, bringt die Leute zu uns“

Werbeveranstaltungen mit Anwesenheitspflicht

Werbeveranstaltungen mit Anwesenheitspflicht

Europaparlament stoppt 65-Stunden-Woche

Europaparlament stoppt 65-Stunden-Woche

Am 20. November verstarb im Alter von 60 Jahren unser Freund und Genosse HaJo Gaffron. Bis zuletzt hatte er sich mit unvorstellbarer Kraft gegen schwere Erkrankungen gestemmt. Geschont hat er sich nie. Das Kämpfen, die Rebellion war sein Naturell.

HaJo kam aus der 68er Bewegung, die er als Militanter in den Straßen West-Berlins aktiv durchlebte. Nach deren Niedergang schloss er sich – wie seinerzeit viele – kurzzeitig einer der vielen kommunistischen Kleinstparteien an: Er trat der Sozialistischen Einheitspartei Westberlins (SEW) bei. HaJo bezeichnete dieses Kapitel als eine Verirrung, wenn auch eine prägende: Er bewahrte sich ein gesundes Misstrauen gegenüber jeglicher Art von Organisation und blieb zeitlebens ein schonungsloser Kritiker jeglichen Dogmatismus, auch des anarchistischen. HaJo war kein Mensch, der geräuschlos durchs Leben ging. Überall hinterließ er Spuren, v.a. in den Köpfen der Menschen, die näher mit ihm zu tun hatten. Dabei war er kein Säulenheiliger, wollte es auch nie sein. Menschliche Bindungen verwechselte er nie mit Abhängigkeiten. HaJo hatte einen radikalen Begriff von Freiheit und Selbstbestimmung – er lebte sie. Nie verlor er seinen Optimismus, versuchte immer wieder aufs Neue, an das kollektive Bewusstsein und den Erfahrungsschatz der Menschen anzuknüpfen. Sein Ziel: die Hebung des Selbstwertgefühls der Menschen und die Befähigung zur Selbsthilfe. Dabei sah er sich lediglich als „Katalysator sozialrevolutionärer Prozesse“. HaJos Anarchismus war nicht theoretisch, er war erlebbar. Seine Lebensmaxime lautete: Aus „seiner eigenen individuellen sozialen Situation heraus die sozialrevolutionäre Verbindung im Abwehrkampf und im Kampf für ein Optimum an selbstbestimmtem Leben herzustellen“. Positiv war sein Bezug zu seiner Klasse, v.a. aber zu den Menschen, die wie er in Armutslagen lebten: „Meinen Leuten” gehörte seine Liebe, „und das Höchstmaß an Solidarität, zu dem ich fähig bin.“ Ob in den 1980ern in Berlin-Wedding, in den 1990ern in Bielefeld und in der Altmark, in den letzten acht Jahren wieder in Bielefeld: HaJo mischte sich ein und initiierte zahllose Selbsthilfe-Initiativen im Armutsbereich – auch mit, in und im Umfeld der FAU.

Direkte Aktion 191 – Januar/Februar 2009

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