Sprengstoff für die EU

Ein Kommentar von Michael Schulze von Glaßer

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Direkte Aktion 215 – Jan/Feb 2013

Editorial

Anarchismus Update und Buchtipp: Anarchistische Welten

„Kunst ist kein Pizza-Service“

Monozid

Kollektiver als kollektiv

Kollektiver als kollektiv

Kolumne Durruti

Poesie ist die Alternative zum Kapitalismus

Wie die Krise Genossen macht

Wie die Krise Genossen macht

Ein gefährlicher Job!

Catwalk

Neulich beim Fantasy Filmfest

Der große Bruder schaut dich an

Liebe und Massaker

Spiegel oder Werkzeug

Digital ist besser?

Über die Organisierung

Print macht pleite?

Print macht pleite?

Das Syndikat der Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter

Außerparlamentarisch, unten, links

CINEMA! ITALIA!

Sprengstoff für die EU

Bauer sucht FAU

Bauer sucht FAU

Meldungen aus der IAA

Freund und Helfer

Struggle – Nachrichten von der Klassenfront

Struggle – Nachrichten von der Klassenfront

Die Arbeiterbewegung – reif für‘s Museum?

Nullnummer auf dem Arbeitsmarkt

Nullnummer auf dem Arbeitsmarkt

Lizenz zum Senden

Magdeburger Prozess im Fall Oury Jalloh

„Der Tag der Entlassung war schlimm“

Frei, flexibel, abgezockt

Frei, flexibel, abgezockt

FAU-Ticker

FAU-Ticker

Groteske im Leiharbeiterland

Groteske im Leiharbeiterland

Kleiner Aktionstag im Herzen der Bestie

Leistung? Schutz? Recht?

Das Mittel der Wahl

In der Defensive

Meldungen aus der FAU

Flexibles Tarifgebiet

Flexibles Tarifgebiet

Michael Schulze von Glaßer (Urheber: Findus)

Die „Europäische Union“ hat den Friedensnobelpreis 2012 verliehen bekommen! Die Ehrung wurde damit begründet, dass die EU seit Jahrzehnten zur Entwicklung von Frieden und Versöhnung sowie Demokratie und Menschenrechten in Europa beitrage. Das ist aber nur die halbe Wahrheit: Zwar ist Europa nach zwei Weltkriegen endlich befriedet, dafür wird Krieg nach außen geführt. Krieg für offene Märkte, freie Handelswege, den Zugang zu Rohstoffen, gegen Flüchtlinge und schlichtweg für die Verteidigung der Großmachtstellung der EU in der Welt. Kein Einzelfall: Den Friedensnobelpreis bekamen auch schon viele andere Militaristen und – das muss man so offen sagen – Mörder. Der Preis ist zwar auf den ersten Blick eine gute Sache, doch schaut man sich schon seinen Stifter an, sollten Zweifel aufkommen: Alfred Nobel ist der Erfinder des Dynamits. Zwar soll der Schwede Krieg gehasst haben, aber eben auch der Meinung gewesen sein, eine besonders schreckliche Vernichtungswaffe würde die Menschheit vom Krieg abschrecken. Diesem Ziel widmete Nobel seine Arbeit – und war damit auf dem Holzweg. Heute ist die Menschheit zum Overkill fähig und, auch dank der EU, doch nicht friedlicher. Dennoch würde sich Nobel bei den aktuellen Preisträgern wohl im Grabe umdrehen. Laut seinem Willen sollte der Preis an denjenigen vergeben werden, „der am meisten oder am besten auf die Verbrüderung der Völker und die Abschaffung oder Verminderung stehender Heere sowie das Abhalten oder die Förderung von Friedenskongressen hingewirkt hat.“ Es bedarf schon viel Phantasie des heutigen Nobelpreis-Komitees, die EU diesen Kriterien unterzuordnen. Aber was machen in einer Zeit, in der Krieg angeblich Frieden ist? Der Friedensnobelpreis wirkt wie eine moralische Rechtfertigung der aggressiven EU-Politik und kann von all denen, die Frieden als etwas ohne Gewalt ansehen, getrost als jährlich stattfindendes Comedy-Event auf Privatfernsehniveau angesehen werden.

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