Gewerkschaften im Krieg

Ein Kommentar von Michael Schulze von Glaßer

This entry is part 17 of 34 in the series Direkte Aktion 208 – Nov/Dez 2011

Direkte Aktion 208 – Nov/Dez 2011

Editorial

Editorial

Wobblies bündeln Kräfte in der Dienstleistungsbranche

Wobblies bündeln Kräfte in der Dienstleistungsbranche

Der große Bruder schaut dich an

Rückzug ohne Einsicht

§§§-Dschungel

Mit einer Klappe

Mit einer Klappe

Kolumne Durruti

Magyaren völlig meschugge

Magyaren völlig meschugge

Meldungen aus der FAU

Meldungen aus der FAU

Frei im Mai

Gewerkschaft von Unten

Catwalk

Mit Essen spielt man nicht!

Mit Essen spielt man nicht!

Depressiv und ausgebrannt

Faule Früchte zu hohen Preisen

Wer das Brot bezahlt und wer den Abwasch macht

Wer das Brot bezahlt und wer den Abwasch macht

Precarium Perpetuum Mobile

Gewerkschaften im Krieg

Di Schwarzi Chatz

Keine Glückssache

Keine Glückssache

48 Stunden Generalstreik in Griechenland

Hunger – Katastrophe, Protest und Medienereignis

Auf das Rathaus die rote Fahne!

Gegen das teure Leben

Gegen das teure Leben

Ihre Show heißt Kapitalismus

Detroit: Von der Motown zum Urban Farming?

Nach oben ducken, nach unten knüppeln

„Die Verarmung wird überhaupt nicht wahrgenommen“

FAU-Ticker

FAU-Ticker

Teure Bundeswehrreform

Teure Bundeswehrreform

Friede, Freude, Eierkuchen

Friede, Freude, Eierkuchen

Und weil der Mensch ein Mensch ist, braucht er was zu Essen bitte sehr …

Und weil der Mensch ein Mensch ist, braucht er was zu Essen bitte sehr …

1 2 3 – Occupy

1 2 3 – Occupy

Struggle – Nachrichten von der Klassenfront

Struggle – Nachrichten von der Klassenfront

Ein Kommentar von Michael Schulze von Glaßer

200 Kampfpanzer nach Saudi-Arabien, Mercedes-Panzertransporter nach Libyen und U-Boote nach Israel – deutsche Waffen sind ein weltweiter Verkaufsschlager. Die deutsche Rüstungsbranche kann sich seit 2005 rühmen, die Bundesrepublik hinter den USA und Russland auf Platz drei der waffenexportierenden Länder gebracht zu haben. Sogar ganze Waffenfabriken werden exportiert. Gleichzeitig streitet Deutschland für einen dauerhaften Sitz im Weltsicherheitsrat der Vereinten Nationen. Mit einem Sitz in diesem Gremium könnte auch Deutschland neue militärische Konflikte beeinflussen. Die Rüstungsindustrie und Wirtschaftsliberale reiben sich bereits die Hände. Und sie sind nicht allein: Auch die IG Metall freut sich. In einer kürzlich veröffentlichten Studie fordert die Gewerkschaft eine Ausweitung der Rüstungsexporte. Arbeitsplätze sollen so geschaffen oder zumindest erhalten werden. Auch die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di zeigt sich militärfreundlich. Zwar heißt es in einem auf dem ver.di-Bundeskongress im September mit deutlicher Mehrheit beschlossenen Antrag, die Gewerkschaft lehne Krieg als Mittel der Politik ab und setze sich für eine Beschränkung der Bundeswehr auf die Landesverteidigung ein – militärische Interventionen werden aber nicht generell ausgeschlossen: „Auslandeinsätze sind vom Parlament zu beschließen und auf humanitäre Blauhelmeinsätze im Rahmen der UNO-Charta zu begrenzen.“

Der Krieg also als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme: Die DGB-Gewerkschaften setzen sich für „sichere“ Arbeitsplätze ein und scheuen dabei nicht den Gang über Leichen. Sie stimmen ein in den Chor aus Rüstungsindustriellen und westlichen Politikern. Dass der Chor ein bluttriefendes, gegen die Arbeiterschaft gerichtetes Lied singt, werden die DGB-Gewerkschafter wohl erst merken, wenn die Bundeswehr – wie von einigen Regierungspolitikern angestrebt – im Inland gegen Streikende zum Einsatz kommen wird. Dann werden die Gewerkschafter mit den Waffen geschlagen, die sie selbst produziert haben.

Direkte Aktion 208 – Nov/Dez 2011

Precarium Perpetuum Mobile Di Schwarzi Chatz

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert