Terror der Bosse

Seit Jahren kämpft die CNT in Spanien für besseren Arbeitsschutz – zum Beispiel auf den Kanaren

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Direkte Aktion 204 – März/April 2011

Dirk und Sonja zu Gast im Elfenbeinturm

Editorial

Kapitalismus tötet!

„Alle Komparsen auf Anfang“

Kolumne Durruti

Catwalk

Meldungen aus der IAA

Abend in der Stadt

Mit allen Schikanen

Meldungen aus der FAU

Leiharbeit in Fernost

Leiharbeit in Fernost

Auf internationalem Parkett

Streik unter dem Kreuz

Streik unter dem Kreuz

Griechenland: Staatsbankrott auf Umwegen?

Griechenland: Staatsbankrott auf Umwegen?

Gepanschte Fette

Im Westen geht die Sonne auf

Funktionalität einer rassistischen Gesellschaft

Dresden nazifrei

§§§-Dschungel

Odyssee im (a)sozialen Raum

Auf zum letzten Gefecht

Auf zum letzten Gefecht

Struggle

Struggle

Vorwärts in die Vergangenheit

Politisches Erzählen in Bildern

Kampf um Aufklärung und Gerechtigkeit

Ein Mordsstoff

Der Traum von der Fabrikgesellschaft

FAU-Ticker

FAU-Ticker

Terror der Bosse

Terror der Bosse

„Gefahr für die Volksgesundheit“

Der große Bruder schaut dich an

Jenseits des Marktes

„Selbstverpflichtungen nützen nichts“

Frankreich: CNT-F gibt nicht auf in der Kita

Frankreich: CNT-F gibt nicht auf in der Kita

Sikhula trifft Systemet

Sikhula trifft Systemet

Der große Bruder will’s nochmal wissen

Im zweiten Jahr in Folge versammelte sich die CNT Teneriffa zum Jahreswechsel vor dem Kanarischen Institut für Arbeitsschutz, das der regionalen Regierung der Kanarischen Inseln untersteht. Mit dieser Aktion wurde an die ArbeiterInnen erinnert, die während des vergangenen Jahres durch Arbeitsunfälle ums Leben kamen. Auf den Kanaren gab es etwa 20 solcher Tote, wobei diese Zahl noch nicht offiziell bestätigt wurde. Die CNT protestiert damit auch gegen den überall vorherrschenden Mangel an Ausbildung, Prävention und Ausstattung, der Todesopfer in allen Branchen verursacht.

Die Versammlung zum Ende des Jahres ist Teil einer schon länger dauernden Kampagne, die von der CNT in einigen spanischen Städten durchgeführt wurde. Bedingt durch die Umstände auf den Kanaren, entwickelten sich die CNT-Syndikate auf Teneriffa zu den beharrlichsten Trägern der Kampagne. Denn in den vergangenen Jahren ging mit dem Bauboom auf den Kanaren eine hohe Anzahl von Unfällen im Baugewerbe einher. Diese Unfälle lösten Versammlungen und Protestaktionen vor der regionalen Verbandszentrale der Bauunternehmer aus. Die Proteste – zusammen mit einer Skandalisierung der Unfälle durch die Massenmedien – führten immerhin dazu, dass die Unternehmer und Behörden die Schutzmaßnahmen verschärfen mussten.

Generell ist das Aufkommen tödlicher Arbeitsunfälle in Spanien hoch. So starben zwischen 2005 und 2009 laut einer Statistik des Arbeitsministeriums 5.652 ArbeiterInnen. Allein auf den Kanaren waren es in diesem Zeitraum fast 200 Opfer, davon fast 50 im Baugewerbe. Diese Zahlen verdeutlichen uns eine Härte der Arbeit, welche die CNT immer wieder anklagt. „Mit unserem Blut häufen sie ihr Vermögen an“, lautet das Motto ihrer Kampagne, mit der sie Arbeitsunfälle als Terror der Bosse entlarvt. Dabei versucht sie, die Verantwortlichen zu brandmarken: rücksichtslose Unternehmer, denen Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz als Hindernisse für ihre Profite gelten; tatbeteiligte Regierungen, die es unterlassen, mit entsprechenden Gesetzen dafür zu sorgen, dass Sicherheit am Arbeitsplatz nicht nur ein Ausnahmefall ist, insbes. in den kleinen und mittleren Betrieben; und Gewerkschaften, die in dieser Frage nichts anderes machen, als Gelder von der Regierung für Informationskampagnen zu nehmen und die Beanstandung der Zustände allein den saturierten Inspektionsbehörde zu überlassen. Doch in Spanien – ebenso wie auf dem Rest der Welt – geht es bei Arbeitsschutz um unser eigenes Leben. Es ist ein Kampf, in dem die Betroffenen nicht schwanken dürfen, selbst die Zustände anzuklagen und zu bekämpfen.

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FAU-Ticker „Gefahr für die Volksgesundheit“

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