Sektenführer in der Motorrad-Gang

Aufschwung der SyndikalistInnen in Schweden löst Hysterie in Medien aus

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Direkte Aktion 207 – Sept/Okt 2011

„Komm auch Du zur Schwarzen Schar!“

Editorial

Editorial

DGB und ÖGB entdecken die CallCenter

DGB und ÖGB entdecken die CallCenter

Wir zahlen für ihre Krise

Dasselbe in Grün

Dasselbe in Grün

Kolumne Durruti

Meldungen aus der FAU

Meldungen aus der FAU

Catwalk

Tu etwas Gutes!

Betriebsschließung trotz Profit

Betriebsschließung trotz Profit

§§§-Dschungel

Ein Schulterschlüsschen

Geringes Interesse an Kriegsdienst

Geringes Interesse an Kriegsdienst

Rote Karte für Gelben Riesen

Rote Karte für Gelben Riesen

Bildung extrem

Sie wollen uns zu Maschinen machen!

Wut ist nicht alles – Empörung auch nicht…

Der Rubel rollt ins Haifischbecken

Meldungen aus der IAA

Tour de Revolte

Tour de Revolte

Ackern im Reaktorwasser

Struggle – Nachrichten von der Klassenfront

Struggle – Nachrichten von der Klassenfront

Masel Tov für Riot Dog!

Masel Tov für Riot Dog!

Was geht ab?

Was geht ab?

Gesichter der Revolte

Hausverbot im Jobcenter

Hausverbot im Jobcenter

Sektenführer in der Motorrad-Gang

Sektenführer in der Motorrad-Gang

Der große Bruder schaut dich an

Aufgelesene Bruchstücke eines Mosaiks

Unter Deutschen

Bloß jeglichen Anreiz vermeiden

Bloß jeglichen Anreiz vermeiden

FAU-Ticker

FAU-Ticker

Die Krise zwischen Krieg und Revolte

Den guten Schein nicht wahren

Konfliktsozialisierung

Konfliktsozialisierung

Finger weg vom Streikrecht!

Finger weg vom Streikrecht!

Eine Menge mediale Aufmerksamkeit kam dem Konflikt der schwedischen SAC mit dem Gastrobetrieb Berns in Stockholm zu. Seit Beginn der Blockade im Februar 2010 (siehe dazu DA Nr. 201: Kollektiv gegen die Mafia) wurden die SyndikalistInnen immer wieder Ziel diverser Verleumdungskampagnen, bei denen sie insbes. mit der Mafia verglichen werden. Erst neulich erschien ein Buch der PR-Berater Lars-Olof Pettersson und Willy Silberstein (deutsch: „Das neue Gesicht der Syndikalisten“), in dem die legale Arbeit der SAC mit Machenschaften der organisierten Kriminalität verglichen wird. Zudem wartet das Buch mit persönlichen Angriffen gegen einzelne Mitglieder auf („Sektenführer“) und führt u.a. eine Neonazi-Website als Quelle an.

Mit konservativen und liberalen Leitartikeln in den größten Tageszeitungen, aber auch mit Kommentaren rechter Sozialdemokraten, wurde die Verleumdungskampagne in die breite Öffentlichkeit getragen. Sowohl Pettersson als auch Silberstein stehen in Verbindung mit einer PR-Agentur, die nicht nur für den Wahlkampf der SozialdemokratInnen angeheuert wurde, sondern auch von Berns mit der Aufgabe betraut wurde, „ein faires Bild des Unternehmens im Umgang mit den Arbeitnehmern und deren Arbeitsbedingungen“ zu etablieren. Pettersson schrieb zudem mehrere Pro-Berns-Artikel für die Zeitschrift des sozialdemokratischen Gewerkschaftsbundes (LO).

Unterstützung fand Berns auch in dem Sozialdemokraten Harald Ullman. Als Vertreter der Stockholmer Polizei unterzeichnete er, zusammen mit der führenden Berns-Managerin sowie der Politikerin Kristina Alvendal, einen Artikel, in dem die Methoden der SAC als „gewerkschaftlicher Kampf als Vorwand für Erpressung“ dargestellt werden. Obwohl Berns jegliche Verhandlungen verweigert und obwohl die schwedische Praxis eine Klärung von Arbeitskonflikten zwischen den betroffenen Parteien und nicht vor Gericht vorsieht, behauptet das Trio, Arbeitskonflikte seien durch Verhandlungen oder das Rechtssystem zu lösen.

Ullman ist auch Inhaber der Ullman PR, die sogar ein Seminar über die SyndikalistInnen anbietet. Titel: „Die Blockade gegen Berns. Gewerkschaftlicher Kampf oder Methoden einer Motorrad-Gang?!“. Ironischerweise ist Ullman selbst in diverse Korruptionsskandale verwickelt. Serenetta Monti, Mitglied der syndikalistischen USI aus Italien, formulierte eine passende Pointe so: „Die Mafia definiert sich dadurch, dass sie Kontrolle über die wirtschaftliche und politische Macht besitzt. Die Mafia hat kein Gesicht, keinen Sprecher und keine Legalität. Sie arbeitet verdeckt durch Unternehmen, Politiker und Prominente.“

Direkte Aktion 207 – Sept/Okt 2011

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