Patriarchales Erbe: Kirche und Knechte

Kirchen und Knechte

This entry is in the series Direkte Aktion 218 – Juli/August 2013

Direkte Aktion 218 – Juli/August 2013

Patriarchales Erbe: Kirche und Knechte

Patriarchales Erbe: Kirche und Knechte

Editorial

Symbolischer Streitfall

…es geht voran!

…es geht voran!

Das System ILVA

Kolumne Durruti

Kolumne Durruti

Selbstverwaltung ohne Gott

Selbstverwaltung ohne Gott

Catwalk

Opium als Impulsgeber

Taqwacore

Die Gewerkschaft für ein Halleluja?

Die Gewerkschaft für ein Halleluja?

§§§-Dschungel

§§§-Dschungel

Nationalisten machen den Anti-Marx

Nationalisten machen den Anti-Marx

Funktionäre, die über Leichen gehen

Funktionäre, die über Leichen gehen

Afrika, Mexiko

Afrika, Mexiko

Der große Bruder schaut dich an

Na dann Prost!

Na dann Prost!

„Reiche kommen halt nicht ins Reich Gottes“

Riots in Stockholm

Im Osten was Neues

Im Osten was Neues

„Was dem Mittelalter das Kloster, das kann uns Modernen das Gefängnis sein“

Vielleicht ist alles ganz anders?

„Die anarchistische Nacht“

„Die anarchistische Nacht“

Bad Religion?

Struggle – Nachrichten von der Klassenfront

Ding Dong, die Hexe ist tot!

Erich-Mühsam-Preis für Edition AV

Kondome kontra Kreuze

Auf Pilgerfahrt zum Tarifvertrag

Auf Pilgerfahrt zum Tarifvertrag

Von der Bürgerbewegung zur rechten Hand Gottes

Von der Bürgerbewegung zur rechten Hand Gottes

Brüder sind keine Genossen

Brüder sind keine Genossen

Verkehrte Welt in Paris

Verkehrte Welt in Paris

FAU-Ticker

FAU-Ticker

Meldungen aus der FAU

Meldungen aus der FAU

Segensreiche Sozialpartnerschaft

Segensreiche Sozialpartnerschaft

Änderungen beim Minijob

Änderungen beim Minijob

„Geiles Label sucht cooles Kollektiv“

Patriarchales ErbeDass christliche Religionen hierarchisch geordnete männerdominierte Gesellschafts- und Wirtschaftsformen ermöglicht haben, braucht man von keiner Kanzel mehr zu predigen. Auch dass das Gerede vom säkularen Staat bloßes Lippenbekenntnis ist, lässt sich täglich feststellen. Unsichtbar, haben die Kirchen ihre Finger im Spiel und wo diese starke Hand wirkt, wandern Macht und Kapital aus den Geldbörsen der Massen in den Säckel der Kirchen. Sei es, dass die Kirchen als Träger von Kindergärten fungieren, an deren Kosten sie sich aber nicht mehr beteiligen. Sei es, dass die Kirchen ihre Propaganda an den Grundschulen steuerfinanziert und verbindlich anbieten können: An Grundschulen wird allgemein nur konfessioneller Religionsunterricht angeboten, konfessionslose Kinder werden aufgrund der Aufsichtspflicht in diesen Stunden mit Stillarbeit auch in diesen Klassen platziert. Sei es die paradoxe Regelung, dass allgemeine Arbeitsrechte nicht für Arbeitsverhältnisse bei kirchlichen Arbeitnehmern gelten.

Kirche scheint immer noch die heimliche Macht im Staat zu sein, die Norm zu diktieren und die Wirtschaftsethik zu formulieren. Von dem klugen Sämann Kirche kann jeder Kaufmann lernen, wie man seinen Gewinn mehrt: Haben die Kirchen bei den 1-Euro-jobbern schon versucht ihre Schäfchen ins Trockene zu bringen, so wird mittlerweile von den gemeinnützigen Trägern flächendeckend die Möglichkeit genutzt, die sich durch die Ehrenamtspauschale bildet: Ambulante Pflegekräfte und andere werden als Minijobber angestellt und zusätzlich als „Ehrenamtliche Helfer“ mit maximal 200 Euro im Monat entlohnt. Sozialabgaben- und steuerfrei, wer die zahlt, weiß der heilige Geist: Von der Taufe bis zum Grab – die Kirche wird subventioniert vom Staat.

Ein Unternehmen, dessen Personalmanagement Frauen planmäßig bei der Karriere benachteiligt, das Andersdenkende offen diskriminiert und von allen Angestellten fordert, in den Chor „Wess´Brot ich ess’, dess´Lied ich sing“ einzustimmen: Die Kirche steht auf meiner persönlichen Black list der schlechtesten Arbeitgeber wieder ganz oben.

Direkte Aktion 218 – Juli/August 2013

Editorial

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