Segensreiche Sozialpartnerschaft

Ein Kommentar von André Eisenstein und Sebastien Nekyia

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Direkte Aktion 218 – Juli/August 2013

Patriarchales Erbe: Kirche und Knechte

Patriarchales Erbe: Kirche und Knechte

Editorial

Symbolischer Streitfall

…es geht voran!

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Das System ILVA

Kolumne Durruti

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Selbstverwaltung ohne Gott

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Catwalk

Opium als Impulsgeber

Taqwacore

Die Gewerkschaft für ein Halleluja?

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§§§-Dschungel

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Nationalisten machen den Anti-Marx

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Funktionäre, die über Leichen gehen

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Afrika, Mexiko

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Der große Bruder schaut dich an

Na dann Prost!

Na dann Prost!

„Reiche kommen halt nicht ins Reich Gottes“

Riots in Stockholm

Im Osten was Neues

Im Osten was Neues

„Was dem Mittelalter das Kloster, das kann uns Modernen das Gefängnis sein“

Vielleicht ist alles ganz anders?

„Die anarchistische Nacht“

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Bad Religion?

Struggle – Nachrichten von der Klassenfront

Ding Dong, die Hexe ist tot!

Erich-Mühsam-Preis für Edition AV

Kondome kontra Kreuze

Auf Pilgerfahrt zum Tarifvertrag

Auf Pilgerfahrt zum Tarifvertrag

Von der Bürgerbewegung zur rechten Hand Gottes

Von der Bürgerbewegung zur rechten Hand Gottes

Brüder sind keine Genossen

Brüder sind keine Genossen

Verkehrte Welt in Paris

Verkehrte Welt in Paris

FAU-Ticker

FAU-Ticker

Meldungen aus der FAU

Meldungen aus der FAU

Segensreiche Sozialpartnerschaft

Segensreiche Sozialpartnerschaft

Änderungen beim Minijob

Änderungen beim Minijob

„Geiles Label sucht cooles Kollektiv“

André EisensteinAuch ChristdemokratInnen wollen der Nächstenliebe nicht die kalte Schulter zeigen. Während unter dem Joch der Kanzlerin die Lohnabhängigen Europas ausbluten und dahinsiechen, weil den „Pleitestaaten“ der deutsche Sparstrumpf übergestülpt wird, schafft es Deutschlands eiserne Lady auch noch, eine ausgewiesene Gewerkschaftsfachfrau aus ihren Reihen zum Amt der DGB-Vize zu überreden. Seit dem 1. Juni ist Elke Hannack stellvertretende DGB-Chefin. Eigentlich nichts Weltbewegendes – also ganz im Ernst! Aber die Sozialpolitikerin mit aussagekräftiger DGB-Karriere ist einmal mehr ein Paradebeispiel für das soziale Alibi der C-Parteien: Mit kritischer Position zu den Hartz-Gesetzen und im Vorstand der „Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft“ (CDA), vertritt Hannack den „sozialen Flügel“ in der CDU. Die Ernennungstradition des DGB verlangt es, die CDU mit in das sozialpartnerschaftliche Bollwerk zu integrieren. Obwohl in der Minderheit, scheint die CDA zumindest als Hüter der Sozialpartnerschaft geradezu erleuchtet zu sein: Schließlich begreift sich die CDA als Teil jener Arbeitnehmerbewegung, die einst gegen die frühkapitalistische Ausbeutung „nicht mit Klassenkampf-Parolen, sondern mit dem Ruf nach sozialer Partnerschaft“ antwortete – heute ist das quasi Allgemeingut. Als Verfechterin des Mindestlohns ist die Christ-Soziale mehr als zuhause in der Teppichetage des Gewerkschaftsbundes.

Sebastien NekyiaDass die Arbeiter-ChristInnen im „wirtschaftsfreundlichen“ Umfeld der CDU so lange durchhalten, und aktuell mit 15 Gründen auch noch erläutern, warum das CDU-Wahlprogramm arbeitnehmerfreundlich sei, ist wirklich ein Halleluja wert. Letztlich ist es wohl das von CDU und DGB geteilte Glaubensbekenntnis für „Stabilität“ in der Krise, wobei die Breitenakzeptanz der Krisenpolitik und Protestfaulheit der Deutschen die politische Kaste durch fast sämtliche Lager hinweg mit patriotischem Stolz erfüllt: Volkspartei und Einheitsgewerkschaft Hand in Hand.

Aber spätestens wenn Hannack der Kanzlerin mit dem Thema Mindestlohn zu sehr auf den Zeiger geht, wird die gelernte Agitatorin sie zu erinnern wissen, dass es eben nur einen Strang gibt, an dem man gemeinsam zum Wohle Deutschlands zieht. Ganz im Sinne der Christlich-Sozialen Tradition der Sozialpartnerschaft.

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